Düsseldorfer Schulen beim E-Waste-Race Mit Elektro-Schrott zum Sieg
Düsseldorf · Einen Monat lang wird an zehn Düsseldorfer Schulen jede Menge Müll gesammelt. Was alles Punkte bringt und wie man unterstützen kann.
In wohl allen Schubladen oder Kellern sammelt sich eine oft sicherlich nicht unbeachtliche Menge an Elektro-Schrott: Die alte Tastatur, die ausgediente Kamera, der kaputte Monitor, Radios, Handys oder eine Playstation, die nicht mehr funktioniert. All das darf nicht einfach in den normalen Hausmüll geworfen werden, sondern ist Sondermüll, der auch gesondert entsorgt werden muss. An zehn Schulen in Düsseldorf wird das gerade nicht nur im Unterricht für einige Schülerinnen und Schüler genauer behandelt, hier wird auch aktiv daran gearbeitet. Denn am 22. April ist das E-Waste-Race (dt.: E-Müll-Rennen) gestartet. Einen Monat lang, bis zum 16. Mai, versuchen die Kinder und Jugendlichen so viel E-Schrott wie möglich zu sammeln – und dafür viele Menschen zu gewinnen.
Plakate wurden an Schulen und Kindergärten aufgehängt
In der Garten-, Umwelt- und Tier-AG, die immer freitags erst für die Dritt- und anschließend für die Viertklässler der Knittkuhler Grundschule stattfindet, ist deshalb in den letzten Wochen viel an Plakaten gearbeitet worden. Die sind in der Schule, aber auch in Kindergärten aufgehängt worden. „Die Viertklässler haben außerdem ihre Plakate kopiert und die Flyer in der Nachbarschaft verteilt“, erzählt eine der AG-Leiterinnen, Michaela Seeck-Wiedemann. Jeden Morgen steht sie jetzt mit ihrer Kollegin Antje Dittkuhn an den beiden Gitterboxen und nimmt montags bis mittwochs sowie freitags von 8 Uhr bis 8.30 Uhr den Elektroschrott von Schülern, ihren Eltern oder Menschen entgegen, die von der Aktion gehört haben. Nach vier Tagen waren Ende der vergangenen Woche schon anderthalb Boxen gefüllt mit mehr als 600 Teilen – das bringt den Grundschülern nach der ersten Woche direkt den ersten Platz in der Gesamtwertung der Düsseldorfer Schulen. Dabei können die Gegenstände nicht einfach so in die Boxen gelegt werden, alles muss erst fotografiert und in Listen eingetragen werden, die eine der Lehrerinnen später online einpflegt. „Es gibt Punktabzug, wenn wir etwas in den Boxen haben, das nicht registriert ist oder etwas wieder rausnehmen“, sagt Antje Dittkuhn. Dafür gibt es aber auch Extra-Punkte für Werbeaktionen, für die Plakate etwa gab es 50 Bonuspunkte – und vielleicht auch für diesen Artikel. Unser Besuch in Knittkuhl kam auf Anfrage der Viertklässlerin Louisa zustande, um das E-Waste-Race bekannter zu machen und noch mehr Menschen zu erreichen. Die AG ist begeistert von der Aktion. Marlene erklärt: „Es ist gut, dass wir durch den Wettbewerb einen bewussteren Umgang mit Elektro-Müll lernen und aus den Rohstoffen etwas Neues entstehen kann.“ In einer Doppelstunde waren vor Aktionsbeginn Mitarbeiter von „Das macht Schule“ da, die das Rennen organisieren; haben die Regeln erklärt und viele Fragen beantwortet. Doch einige sind immer noch offen. „Wir haben in Knittkuhl nur 300 Schüler und andere Schulen 700 mehr“, rechnet Milian rasch aus. „Ist das nicht unfair?“ Doch Antje Dittkuhn erklärt, dass die Punkte auch an die Schulform, die Teilnehmerzahl und die Schülerschaft angepasst werden. „Weiterführende Schulen können zum Beispiel auch Videos drehen und soziale Medien nutzen. Wir machen das nicht.“ Dennoch hoffen die Schüler der Knittkuhler Grundschule darauf, weit vorne zu landen. Auf den Sieger wartet nämlich eine Klassenfahrt zum NaturGut Ophoven in Leverkusen.
Bislang wurden viele Kabel, Tastaturen, Bügeleisen, Haartrockner Monitore oder Handys abgegeben. Wichtig dabei ist: Es dürfen keine verbauten Akkus enthalten sein und Batterien müssen vorab rausgenommen werden. Erlaubt sind Geräte mit einer Kantenlänge von bis zu 50 Zentimetern, Kabel sind davon natürlich ausgenommen. Wenn die Boxen voll sind, kommt auf Abruf der Entsorger und tauscht sie aus. Bis 16. Mai können noch Gegenstände abgegeben und die Schulen unterstützt werden.
Teilnehmer Gesamtschule Stettiner Straße; Kath. Hauptschule St. Benedikt; GGS Knittkuhl; Luisen-Gymnasium; Carl Benz Realschule; Georg-Büchner- Gymnasium; Marie-Curie-Gymnasium; LVR-Gerricus Schule; Werner-von-Siemens-Realschule; Fleher Schule.