Umbenennung von belasteten Straßennamen Keine Klagen gegen neue Straßennamen
Düsseldorf · Die neuen Namen haben nun Bestand. Bei Paketzustellungen und Online-Bestellungen soll es noch Probleme geben.
Die Klagefrist gegen die neuen Straßennamen ist abgelaufen, ohne dass jemand Klage beim Düsseldorfer Verwaltungsgericht eingereicht hat. Das bedeutet, dass sich nun jeder – Anwohner, Briefträger, Paketbote und Benutzer eines Navigationsgerätes – an die neuen Bezeichnungen gewöhnen muss. Leutweinstraße heißt nun Auenblick, Petersstraße Eisvogelweg, Pfitznerstraße Clara-Schumann-Straße, Woermannstraße Am Auwald, Lüderitzstraße An der Kämpe, Wilhelm-Schmidtbonn-Straße Erika-Mann-Straße, Hans-Christoph-Seebohm-Straße Helene-Weber-Straße, Porschestraße Ilna-Wunderwald-Straße, Wissmannstraße Hermann-Smeets-Straße und Schlieffenstraße Radschlägerweg. Zur Eingewöhnung bleiben die alten Straßenschilder mit einem dicken roten Strich versehen ein Jahr unter den neuen Namen stehen.
Auf dem Schildermast ist zudem eine Information der Stadt samt eines QR-Codes aufgedruckt. Dahinter öffnet sich dann eine Internetseite, auf der jeder den langjährigen Prozess der Straßenumbenennung nachlesen kann. Eine Kommission hatte alle Straßen, die nach einem Menschen benannt sind, darauf hin untersucht, ob er sich in der Kolonial- oder Nazizeit eines Verbrechens schuldig oder mit den Nationalsozialisten gemeinsame Sache gemacht hatte. Doch natürlich läuft die Umbenennung von zehn Straßen nicht völlig reibungslos. So soll es im Stadtbezirk 10 zu Problemen bei der Versendung von Briefwahlunterlagen gekommen sein. Um diese Vorfälle klären zu können, hat die SPD-Fraktion für die Sitzung der Bezirksvertretung 10 am Dienstag eine Anfrage gestellt. Auf Anfrage recherchierte die Verwaltung diese vermeintlichen Pannen schon einmal vorab.
In der Antwort heißt es: „Das Wählerverzeichnis zur Europawahl wurde am 28. April auf Grundlage der Daten des Einwohnermeldebestandes aufgestellt. Unsere Recherchen haben ergeben, dass im Stadtbezirk 10 lediglich zwei beantragte Briefwahlunterlagen als nicht zustellbar durch die Deutsche Post an das Amt für Statistik und Wahlen zurückgegeben – und danach für ungültig erklärt wurden. Keiner der beiden Fälle betraf eine der umbenannten Straßen.“
Probleme bei Paketzustellungen und Online-Bestellungen
Trotzdem ist in den sozialen Netzwerken zu lesen, dass es vor allem bei Paketzustellungen und bei Online-Bestellungen Probleme geben soll. Von Seiten von DHL heißt es, dass Straßenumbenennungen normale Vorgänge seien, in vielen Städten würden Straßen umbenannt oder neue Straßen kämen hinzu. Die Stadt würde in diesen Fällen DHL über die Änderungen informieren. Das erläutert auch ein Sprecher der Stadt entsprechend: „Die städtischen Ämter und weitere öffentliche Institutionen wurden über die Änderung informiert und arbeiten seitdem mit Hochdruck daran, ihre Adressverzeichnisse zu aktualisieren; dies kann jedoch erfahrungsgemäß einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Einwohnermeldeamt und das Straßenverkehrsamt hätten zudem die Anwohner im Mai informiert, wie sie ihre Dinge unkompliziert aktualisieren können“, teilte der Stadtsprecher weiter mit.