Sommerbrauchtum Düsseldorfer Kirmes-Plan steht auf der Kippe
Düsseldorf · Schützen und Schausteller suchen nach einer Lösung.
Es hätte vielleicht eine Chance gegeben, die Katastrophen-Saison für die Schausteller noch zu retten - wenn man die größte Kirmes am Rhein auf Anfang September verschoben hätte und die großen Fahrgeschäfte dann nach München umgezogen wären. Doch daraus wird nichts, nachdem das Oktoberfest abgesagt wurde. Ob im September ein Volksfest in Düsseldorf stattfinden kann, ist damit fraglich. „Wer will denn das Risiko übernehmen, falls es dann doch zu Infektionen kommt?“, so Lothar Inden, Chef des St. Sebastianus Schützenvereins. Trotzdem versuche man immer noch, mit den Schaustellern eine Lösung zu finden.
Oliver Wilmering, der Vorsitzende des Düsseldorfer Schaustellerverbandes, ist zuversichtlich, dass doch noch Volksfeste ab September stattfinden können: „Das Münchener Oktoberfest ist mit der Kirmes nicht vergleichbar. Zum einen spielt sich das Hauptgeschäft in den Festzelten ab und es kommt viel internationales Publikum.“ Man habe inzwischen Konzepte entwickelt, wie man in Düsseldorf eine Kirmes veranstalten könne: „Unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften, mit dem nötigen Abstand und Mundschutz.“
Für viele Schaustellerbetriebe, die im Moment keinerlei Einnahmen haben, ist das der letzte Hoffnungsschimmer. Etlichen droht der Bankrott. Wilmering prophezeit ein düsteres Szenario: „Wenn es keine Lösung gibt und keine Hilfen vom Staat kommen, wird es den Beruf im nächsten Jahr nicht mehr geben.“
Lothar Inden versteht die Nöte der Schausteller. Auch er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich die Situation entspannt: „Wir brauchen ungefähr zwei Monate Zeit, um die Veranstaltung vorzubereiten. Spätestens Ende Juli müsste entschieden werden, ob eine Kirmes stattfinden kann.“