Hilden Vier Einkaufssonntage sollen stattfinden

Hilden. · Der Hildener Stadtrat hat verschiedene Großveranstaltungen in der Innenstadt bewilligt. Jedoch gibt es noch Zweifel, ob das Frühlingsfest am 3. Mai wegen der derzeitigen Corona-Krise ablaufen kann.

Zu dem Frühlingsmarkt Anfang Mai gehört auch eine farbenfrohe Modenschau.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Geschäfte in der Innenstadt sollen am 3. Mai (Modenschau, Wein- und Frühlingsfest), am 20. September zur Autoschau, am 8. November zum Büchermarkt und am 29. Dezember zum Weihnachtsmarkt sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr öffnen, hat der Stadtrat auf Antrag des Stadtmarketings mit Mehrheit beschlossen. „Same procedure as every year“, könnte man mit Miss Sophie (Dinner for One) sagen. Nur: In diesem Jahr ist nichts so wie früher. Weltweit erkranken Menschen an Covid-19.

Und niemand kann sagen, wann die Pandemie unter Kontrolle oder gar vorüber ist. Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand geht deshalb davon aus, dass am 3. Mai weder das Weinfest, noch das Frühlingsfest oder Modenschauen auf dem alten Markt stattfinden werden – und deshalb auch kein Sonntagseinkauf, weil das eine mit dem anderen zusammenhängt. „Der Termin ist für mich mit einem großen Fragezeichen versehen. Ich glaube, Veranstaltungen mit Tausenden von Menschen wird die Landesregierung als letztes wieder zulassen.“

Hillebrand möchte den Termin aber nicht ersatzlos ausfallen lasen, sondern im Herbst nachholen: „Wir könnten damit den lokalen Einzelhandel stützen. Viele Geschäfte mussten wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben und haben schwer zu kämpfen.“ So einfach ist das mit dem Nachholen aber nicht. Der Sonntagseinkauf ist gesetzlich geregelt. Und die erfolgreichen Klagen der Gewerkschaft Verdi haben dazu geführt, dass Kommunen gut beraten sind, die genannten Kriterien für die Öffnung der Geschäfte am Sonntag auch zu erfüllen. Das weiß auch der Stadtmarketing-Geschäftsführer. Es ist nicht mit einem neuen Termin im Herbst getan: „Das ist ein komplexes Verfahren. Da sind besonders Land und Bund als Gesetzgeber gefragt.“ Da auch viele andere Kommunen im Land betroffen sind, hofft Hillebrand auf eine Regelung der Landesregierung in ­Düsseldorf.

Die Gebrauchtwagen-Ausstellung mit Fabry-Markt in der Innenstadt ist bereits abgesagt und soll auch nicht nachgeholt werden, sagt Ralf Gierten, Vorsitzender der veranstaltenden Interessengemeinschaft Hildener Autohäuser. Das mache keinen Sinn. Die Werkstätten seien nach wie vor geöffnet, aber viele Autohäuser befänden sich seit Beginn der Corona-Pandemie in einer schwierigen Lage. Der Fahrzeug-Verkauf sei praktisch zum Erliegen gekommen, weil viele Kunden jetzt ganz andere Sorgen hätten und die Autohäuser auch gar nicht betreten könnten. Viele Autoverkäufer seien in Kurzarbeit. Ein Teil ihres Gehalts sind erfolgsabhängige Provisionen, die jetzt wegfallen. Händler könnten Kunden nicht sagen, wann ihr neues Auto überhaupt zugelassen wird: „Das kann je nach Zulassungsstelle bis zu einer Woche dauern.“ Die Autohäuser hoffen, dass die Autoschau (mit Einkaufssonntag) am 20. September in der Innenstadt stattfinden kann. Dann sind hoffentlich die Beschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Corona-Pandemie so weit gelockert oder verschwunden, dass die Wirtschaft wieder anspringen kann, hofft Ralf Gierten, der zwei Autohäuser in Hilden und Langenfeld mit rund 100 Mitarbeitern sein eigen nennt: „Wir sind als Unternehmen für die Krise ganz gut aufgestellt.“