Amüsanter Vorfall in Düsseldorf Saubere Arbeit – Putzmann schrubbt in der Komödie die Deko weg
Düsseldorf · Das Stück „Der Tatortreiniger“ feiert am 3. März in der Komödie an der Steinstraße Premiere. Dass das Theater so einen in den eigenen Reihen hat, sorgte nun für einige Lacher. Wie einst mit der Badewanne der Düsseldorfer Künstlerlegende Joseph Beuys, die zwei Frauen im Museum vom kunstvoll platziertem Schmutz befreit hatten, erging es nun dem Schaukasten der Komödie, der für den „Tatortreiniger“ Werbung machen sollte: Hier war es ein Putzmann, der am Sonntagmorgen zur Tat schritt und alle Hinweise auf eine vermeintliche Gewalttat brav beseitigte.
„Wir hatten uns im Vorfeld überlegt, wie wir das Stück bewerben wollen“, sagt Schauspieler und Regisseur Michael Schäfer. „Es musste stilistisch einfach anders sein als bei anderen Stücken. Im Zuge der Besprechungen kam die Idee auf, den Monitor aus dem Komödien-Schaufenster zu entfernen und dafür einen kleinen Tatort zu inszenieren. Alle fanden die Idee gut und so machten wir es.“
Der Tatort fing drinnen in der Komödie an und erstreckte sich bis draußen auf den Bürgersteig. Vor zwei Wochen war alles fertig dekoriert mit einem realistischen Leichenumriss mit Absperrband, viel Blut und gebrauchten medizinischen Handschuhen. „Das sah richtig gut aus“, sagt Schäfer, der mit dem „Tatortreiniger“ sein zweites Stück an der Komödie inszeniert und seit vier Jahren mit dem Haus zusammenarbeitet. „Am Sonntag erfuhr ich dann, dass der Putzmann zugeschlagen hatte. Unser Regieassistent hat das entdeckt und schrieb mir. Ich musste natürlich lachen.“
Auch viele Facebook-Fans hielten es erst für einen Scherz
Er gibt aber zu: „Zuerst dachte ich, das ist ein Scherz.“ Für einen Scherz hielten diese Geschichte zunächst auch viele von Schäfers Facebook-Fans. „Die vermuteten hinter meinem Post einen Marketing-Gag.“ Mittlerweile ist alles wieder im Originalzustand. Leichenumriss und Blut sind wieder an der Stelle, wo sie hingehören, wie Schäfer erzählt. Mit dem Putzmann hat der Regieassistent gesprochen. „Der ist nun entsprechend informiert und merkte noch an, dass er ganz schön habe schrubben müssen.“ Anekdoten dieser Art gibt es zuhauf im Internet, wie auch Schäfer weiß. „Schön ist ja die Geschichte von einem Gewaltdelikt in einem Hamburger Hotel, wo die Putzfrau schon alle Spuren beseitigt hatte, bevor die Kripo eintraf. Aber am schönsten ist natürlich die Badewanne von Beuys.“ Bei dieser Geschichte nahm das Unheil am 3. November 1973 seinen Lauf – im Schloss Morsbroich bei Leverkusen. Für eine Feier wurde seinerzeit nach einem Gefäß gesucht, um die schmutzigen Gläser zu spülen, und da stand in einem Abstellraum des Schlosses die schmutzige Wanne. Zwei Frauen aus dem Ortsverein griffen beherzt zu und schrubbten die Wanne blitzblank. Beuys selber hat gelassen reagiert, aber die Kunstszene war wohl außer sich.