NRW Höhepunkt des Jahres auf der Rennbahn

Ludenberg · Am Sonntag sind beim attraktivsten Renntag des Jahres 3000 Zuschauer zugelassen. Im Hauptrennen geht es um 690.000 Euro.

Birgitta Schmidt vom Gestüt Wiesengrund aus Erkrath hat mit Theodora eine Stute im Hauptrennen – womit sie selber nie gerechnet hätte.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Für die Liebhaber von hochklassigen Pferderennen ist der Sonntag ein Festtag. Dann geht es auf der Rennbahn um den Henkel-Preis der Diana, bei dem sich dreijährige Vollblutstuten auf 2200 Metern messen. Neben dem Deutschen Derby in Hamburg ist dies das höchstdotierte Pferderennen in Deutschland, es geht um ein Preisgeld von 500 000 Euro, mit den Züchterprämien entfallen sogar 690 000 Euro auf das Hauptrennen.

Leider hat sich der Wunsch des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins vom Frühjahr nicht erfüllt, vielleicht 5000 Zuschauer auf dem Grafenberg begrüßen zu dürfen. Wegen der Pandemie dürfen es nun aber immerhin 3000 sein – im Vorjahr fand der Renntag komplett digital statt. Die Tickets für die Tribüne sind bereits vergriffen, einige Restkarten für Stehplätze sind über Westticket noch zu haben. Voraussetzung für das Betreten des Geländes: Man muss geimpft, genesen oder getestet sein.

16 Stuten gehen ins Rennen um den Preis der Diana. Der Trainer mit den meisten Starterinnen ist Waldemar Hickst mit drei Stuten. Für ihn ist Amazing Grace, die jüngst in Hamburg über 2200 Meter Zweite wurde, die Favoritin. Besonders aufgeregt ist Birgitta Schmidt vom Gestüt Wiesengrund in Erkrath. Sie war aus gutem Grund bei der Ziehung der Startplätze am Donnerstag auf der Rennbahn dabei. Sie schickt Theodora ins Rennen, die eher per Zufall zur Familie kam. „Meine Mutter war mit meiner Tochter bei der Herbstauktion in Baden-Baden. Sie hat ein gutes Auge und das Fohlen meiner Tochter gekauft. Es hatte einen unglaublich guten Gang und hat sich toll entwickelt.“ Wie es Fortuna wollte, wurde dann auch noch Box 1 zugelost, das heißt das Pferd startet am Sonntag auf der Innenbahn, was ein nicht zu verachtender Vorteil sein kann.

94 Pferde sind in den neun Rennen zu sehen. Beginn ist um 12.30 Uhr, der erste Start erfolgt um 13.40 Uhr. Wer keine Karte ergattern kann, hat die Möglichkeit, den Renntag über die Homepage des Reiter- und Rennvereins zu verfolgen. Wie immer ist der Renntag sehr familienfreundlich. Das Kinderland ist aufgebaut wie eh und je, es gibt Ponyreiten und eine Fotoaktion. Zur Tradition gehört auch der Hutwettbewerb, am Sonntag ist erstmals auch ein Mann unter den Siegern.

Der Reiter- und Rennverein ist trotz aller Corona-Einschränkungen bislang gut durch die Krise gekommen, vor allem dank einer üppigen Finanzspritze des NRW-Landwirtschaftsministeriums in sechsstelliger Höhe. Es wurde an mehreren Stellen ins Gelände investiert, derzeit wird die historische Tribüne überholt. Am 23. August feiert das Land Nordrhein-Westfalen sein 75-Jähriges auf der Rennbahn, die Kanzlerin kommt – dann soll alles schön sein.