Galopp Galopper stehen vor Standortbestimmung
Der Stutenpreis ist für die Galopper Standortbestimmung für „1000 Guineas“.
Fortuna-Vorstand Klaus Allofs wird am heutigen Samstag um 13.30 Uhr seinen Tribünenplatz beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig pünktlich zum Anpfiff eingenommen haben. Zeitgleich dürfte auf der Grafenberger Galopprennbahn das Feld für das erste Rennen des Tages auf die Reise gegangen sein. Beim Reiter- und Rennverein ist Allofs als Vizepräsident aktiv, ehrenamtlich natürlich, doch an diesem Tag gehen halt berufliche Verpflichtungen vor.
Hier wie dort ist die Szenerie ähnlich: Kein Zuschauer vor Ort. „Wettbewerbe im Berufsreitsport und Pferderennen sind zulässig“, regelt es die Coronaschutzverordnung des Landes NRW, natürlich unter strengen Auflagen. Von „Rennen“ ist offiziell schon gar nicht mehr die Rede, man spricht von „Leistungsprüfungen.“ Jeder Jockey etwa muss sich vor einem Renntag einem Schnelltest unterziehen, nachdem es in der jüngeren Vergangenheit diesbezügliche Fälle gegeben hat, was inzwischen schon mit routinierter Selbstverständlichkeit hingenommen wird.
Vom Sofa aus kann
auch gewettet werden
Dass sich bei den Galoppern wie überall eine gewisse Frustration breitgemacht hat, liegt an den geringer gewordenen Verdienstmöglichkeiten. Da die Veranstalter erhebliche Einnahmeausfälle etwa durch entgangene Eintrittsgelder zu verzeichnen haben, wurden bundesweit die Rennpreise gekürzt. Der Sieg etwa in einem Basisrennen deckt kaum die Unterhaltskosten für ein Pferd im Monat. Die an den Gewinnen prozentual beteiligten Trainer und Jockeys sind folgerichtig auch betroffen. Immerhin: Die Zahl der Rennpferde im Training in Deutschland ist mit 2280 im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. In Grafenberg hofft man, die weitläufige Anlage spätestens im Sommer wieder mit Leben füllen zu können. Der Renntag Anfang August rund um den Henkel-Preis der Diana zieht in der Regel eine fünfstellige Besucherzahl an, vergangenes es Jahr waren es an diesem Tag wenige hundert, doch etwas mehr sollten es diesmal bei der derzeitigen Entwicklung schon sein. Aktuell sitzt die Community daheim und schaut sich die Rennen auf einem TV-Stream an – gewettet werden kann schließlich auch vom Sofa aus. Sportlich geht alles seinen gewohnten Gang, denn an diesem Samstag steht der Henkel-Stutenpreis an, ein wichtiger Test für einen Klassiker der Saison, das am 30. Mai anstehende Rennen mit dem traditionsbeladenen Titel „1000 Guineas“. Hier wie dort geht es für dreijährige Stuten über 1600 Meter, heute liegen 15 000 Euro als Preisgeld zur Verteilung bereit, in drei Wochen sind es dann stolze 125 000 Euro. Doch selbst für die geringere Prämie reist mit Izlaz eine Stute aus Frankreich an. Für sie wird es aber gegen einige der einheimischen Kandidatinnen nicht leicht. Markus Klug, derzeit die Nummer eins der deutschen Trainer, schickt von Köln aus zwei Stuten nach Düsseldorf, Kollege Peter Schiergen ist ebenfalls mit einem Duo dabei, darunter die Favoritin Novemba.