Gerch und Development Partner Zwei Prestige-Projekte von Immobilien-Entwicklern sind pleite

Düsseldorf · (now) Die Düsseldorfer Immobilien-Entwickler Gerchgroup und Development Partner (DP) haben für jeweils ein renommiertes Vorhaben Insolvenz angemeldet. Betroffen ist das von Gerch geplante Stadtquartier „The Q“ in Nürnberg und das Berliner Büro-Ensemble „Elements“ von DP.

Das Projekt „Elements“ von Development Partner in Berlin: Drei Bauteile sind für Büros vorgesehen, einer für Wohnungen.

Foto: Development Partner

Das teilten beide Unternehmen mit.

Die Neuigkeiten kommen zufälligerweise zum gleichen Zeitpunkt und haben den gleichen Hintergrund: Sowohl Gerch als auch Development Partner haben mit ihren Dachgesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, weil das Geschäftsmodell ins Wanken geriet. Entwickler kaufen Grundstücke, bauen darauf Wohnungen oder Büros, vermieten diese und verkaufen dann das Gebäude an Investoren.

Weil sich diese aber wegen schnell gestiegenen Zinsen zurückhalten und gleichzeitig die Baukosten explodiert sind, haben Gerch und Development Partner zu geringe Einnahmen, um ihre laufenden Kosten zu decken.

Seitdem prüfen beide Entwickler für jedes einzelne Projekt, ob es fortgeführt werden kann. Entscheidend sind Zugeständnisse von Baufirmen und Finanzieren wie beispielsweise Banken oder Käufern. Das ist bei den betroffenen Projekten in Nürnberg und Berlin nicht gelungen, daher jetzt die Insolvenz.

Käufer überweist
aktuell kein Geld mehr

Im Detail sieht der Stand so aus: Das Gerch-Projekt „The Q“ in Nürnberg wurde schon 2021 kurz nach Baubeginn an einen Investor verkauft. Dessen Geld braucht Gerch, um das Projekt fertig zu bauen. Allerdings überweist der Käufer aktuell nichts mehr, daher droht dem Vorhaben die Zahlungsunfähigkeit. „Wir haben die Bauarbeiten gestoppt“, sagt Gerch-Chef Mathias Düsterdick.

Das Development Partner-Projekt „Elements“ in Berlin hat das Problem, dass es wegen gestiegener Baukosten höhere Kredite braucht – und diese bisher nicht bekommt. Die Gesamtkosten seien um ein Viertel angestiegen, teilt das Düsseldorfer Unternehmen mit, der „Nachfinanzierungsbedarf konnte jedoch noch nicht realisiert werden“.