Von Karneval bis Schützenfest So wird jetzt das Brauchtum gefördert

Düsseldorf · 100.000 Euro pro Jahr werden bereitgestellt. Unterstützt werden nur ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen.

Zwei Clowns bei Kö-Treiben, das aus Kostengründen nicht mehr vom Comittee Carneval ausgerichtet wurde,

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Stadt hat bekannt gegeben, wie sie ab sofort das Brauchtum fördern will. Die Politik hatte im Dezember einstimmig beschlossen, in diesem und im nächsten Jahr jeweils 100 000 Euro bereitzustellen. Wie diese Summe verteilt werden soll, steht jetzt fest.

Eine Voraussetzung ist: Gefördert werden nur ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen, die wiederum „erkennbar der Brauchtumspflege dienen“. Antragsberechtigt sind Vereine des Winter- und Sommerbrauchtums, Heimatvereine sowie Vereine, die stadtteilbezogene Veranstaltungen zur Heimatpflege durchführen (mit Sitz in Düsseldorf). Jeder Verein kann nur einmal jährlich einen Antrag stellen. Die einzelne Förderung soll bei 7000 Euro gedeckelt sein. Eine finanzielle Selbstbeteiligung des Vereins ist vonnöten und der Anteil im Antrag anzugeben. Fließen soll das Geld vor allem, um die Logistik und konkrete Versorgung des Events zu ermöglichen, also etwa, um die Kosten für Strom, Wasser und Technik zu decken. Ausdrücklich nicht gefördert werden laut Stadt der Kauf von Sachwerten oder Repräsentationszwecke, wie zum Beispiel die Übergabe von Geschenken. Wer Mittel aus dem Fonds beantragen will, muss einen schriftlichen Antrag samt gewünschter Summe stellen, samt Kostenplan und Kostenvoranschlägen. Zudem teilt die Stadt mit: „Der Antragsteller muss darstellen, wie zukünftig die Finanzierung der Veranstaltung sichergestellt wird.“ Zu schicken sind die Anträge möglichst mehr als vier Wochen vor der Veranstaltung an: Büro Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Referat für Bürgerschaftliches Engagement und Brauchtum, Marktplatz 2, 40213 Düsseldorf oder per E-Mail: Brauchtumsfonds@duesseldorf.de. Innerhalb von drei Monaten nach der Veranstaltung muss die dem Antrag entsprechende Verwendung der gewährten Summe nachgewiesen werden.

Der politischen Initiative vorausgegangen war im vergangenen Jahr die vorübergehende Absage des Kö-Treibens. Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) führte das auf Verluste zurück, die aufgrund gestiegener Kosten entstanden waren. Die Schausteller übernahmen schließlich erstmals die Organisation des Kö-Treibens, die als Profis übrigens nicht für die neu aufgelegte Ehrenamtsförderung infrage kommen.