Hochwasser und Corona in Düsseldorf Einsatzzahlen auf Vor-Corona-Niveau
Düsseldorf · Fast 153.000 Mal wurde die Feuerwehr im vergangenen Jahr alarmiert. Vor allem das Hochwasser mit 3400 Wasser- und Sturmschäden hat die Einsatzkräfte beschäftigt.
Nach einem vergleichsweise ruhigen Jahr 2020 hat die Zahl der Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst in Düsseldorf wieder ein Vor-Corona-Niveau erreicht. 152 880 Mal wurden die Einsatzkräfte alarmiert, im vergangenen Jahr waren es fast 100 000 Notrufe weniger. Der Großteil davon – rund 138 000 Notfälle – entfällt auf den Rettungsdienst für medizinische Notfälle und Krankentransporte. Die Feuerwehr rückte mehr als 14 600 Mal aus.
Die Zahl der Brände in Düsseldorf nimmt seit Jahren ab. Rund 3800 Einsätze waren es im vergangenen Jahr. 2020 lag die Zahl noch bei 3900 Brandeinsätzen, 2019 sogar bei mehr als 4200. Grund für den Rückgang seien vermehrte Renovierungen, weniger alte Elektrogeräte in Wohnungen, die einen Brand auslösen können, und vor allem die Pflicht zu Rauchmeldern, die Bewohner oftmals schon warnen, bevor ein größeres Feuer entsteht, sagt Feuerwehrchef David von der Lieth.
Zugleich hatte die Feuerwehr im letzten Jahr deutlich mehr Sturm- und Wasserschäden zu bewältigen als üblich. Fast 3400 Einsätze waren es 2021, im Vorjahr 1000. Ein großer Teil der Schäden entfiel auf das Sturmtief Bernd, das am 14. Juli über die Stadt zog und für Starkregen und Hochwasser sorgte. Innerstädtische Gewässer wie Düssel, Anger und Kittelbach traten über die Ufer, etliche Keller und Wohnungen standen unter Wasser. In Vennhausen forderte das Hochwasser auch ein Todesopfer – ein 57 Jahre alter Mann ertrank in seiner Souterrain-Wohnung.
„Ein Hochwasser wie dieses gab es so zuvor in Düsseldorf noch nicht“, sagt Feuerwehrdezernent Christian Zaum. Bis zu 500 Kräfte waren zeitgleich im Einsatz, zudem sind Feuerwehrleute aus Düsseldorf nach Euskirchen gefahren, um dort weitere Hilfe zu leisten. 2021 habe gezeigt, dass die Feuerwehr immer so aufgestellt sein müsse, dass solche Großeinsätze passieren können, sagt von der Lieth.
Tausende Infektionstransporte während der Pandemie
Das zweite große Thema des Jahres war die Corona-Pandemie. Die Infektionsgefahr war intern eine Herausforderung, sagt David von der Lieth. Feuerwehr und Rettungsdienst haben etwa mit getrennten Schichtsystemen gearbeitet. Insbesondere für den Rettungsdienst war das Virus aber auch eine fachliche Herausforderung: Mehr als 10 600 aufwendige Infektionstransporte sind die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr gefahren, 2020 waren es sogar mehr als 15 000. Vor der Pandemie lag die Zahl bei nur etwa 2500 Infektionstransporten jährlich.