Breitensport in Düsseldorf Düsseldorf soll erste Mountainbike-Trailanlage im Wald bekommen
Düsseldorf · Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie steht jetzt fest: Die Anlage soll südlich des Gerresheimer Friedhofs entstehen. Allerdings fehlt es noch am Geld.
(arc) Seit Jahren schwelt ein Konflikt im Stadtwald zwischen Spaziergängern und Mountainbikefahrern, denen bisweilen eine rücksichtslose Fahrweise vorgeworfen wird. Dass dieser Personenkreis zudem Eingriff in die Natur nimmt und sich möglichst waghalsige Querfeldeinstrecken im Grafenberger und Aaper Wald baut, wird natürlich auch nicht gerne gesehen. Vor drei Jahren hat der Sportausschuss beschlossen, in Kooperation mit den entsprechenden Vereinen an einem ebenso natur- wie sozialverträglichen Angebot zu arbeiten. Sprich: einer Anlage im Wald, die all das umfasst, wovon die Bikerszene träumt – mit Trails und Sprüngen, die Action versprechen. In Auftrag gegeben wurde eine Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse Marius Erley, der neue Abteilungsleiter Forst im Gartenamt, jetzt in der Bezirksvertretung 7 vorstellte. Demnach rückten nach einer Online-Befragung über das Freizeitverhalten im Wald (3000 Teilnehmer) und mehreren Runden Tischen mit diversen Vereinen, Ämtern und der Politik zwei Standorte ins Visier der Teilnehmer. Der eine, am Anfang der Fahneburgstraße, wurde schnell wieder verworfen, „da dort bereits jetzt ein hohes Konfliktpotenzial der unterschiedlichen Nutzergruppen besteht und auch der alte Buchenbestand nicht gefährdet werden soll“, so Erley. Der andere hingegen, südlich des Gerresheimer Friedhofs, erwies sich als durchaus geeignet. Das knapp drei Hektar große Areal unter zwei Hochspannungsfreileitungen bietet sich allein schon wegen seiner Topografie an und ist über die Morper Straße gut erreichbar. Geplant ist eine Art V, wobei der schlanke linke Schenkel eher für Einsteiger und der breitere rechte für ambitionierte Fahrer vorgesehen ist. Am oberen Ende könnte ein zentraler Startpunkt installiert werden, von wo aus drei Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden nach unten führen. Seitlich der Anlage sollen jeweils Pufferzonen mit Hecken und Gehölzen eine Begegnung mit Spaziergängern verhindern. Ein kleiner Wermutstropfen: „Obwohl wir so gut wie keine Bäume fällen würden, müssten wir die Fläche 1:1 an anderer Stelle kompensieren“, erklärte Erley. Auch müsse noch ein Betreiber gefunden werden, der sich um Pflege und Instandhaltung kümmert. Der Stadt schwebt dabei ein Nutzungs- und Überlassungsvertrag mit zwei Vereinen vor. Das größte aller Probleme ist die Finanzierung: Mit rund 215 000 Euro an Kosten kalkuliert die Stadt, „doch dafür stehen aktuell keine Mittel bereit“, so Erley, der hofft, womöglich noch Sponsoren wie Mountainbikehersteller zu finden oder auch Fördermittel, etwa über die Sportpauschale NRW, generieren zu können.