Prozess in Düsseldorf 34-Jähriger soll Leihhaus mit Rolex-Plagiat ausgetrickst haben
Düsseldorf · Ein 34-Jähriger soll in einem Leihhaus eine Rolex als Pfand für einen Kredit hinterlegt haben, die sich später als Fälschung entpuppte.
Als angeblich fingerfertiger Trickbetrüger, der 13 000 Euro in bar erbeuten konnte, steht ein 34-Jähriger am Dienstag vor dem Amtsgericht in Düsseldorf. Bei einem Leihhaus soll er nach Angaben der Anklage eine Luxusuhr als Pfand für einen Kredit hinterlegt haben, wobei diese Uhr in Wahrheit nur ein wertloses Plagiat gewesen sein soll. Mit einem Taschenspielertrick im wahrsten Sinn soll er eine Pfandhausmitarbeiterin darüber aber hinweggetäuscht und sich dadurch in den Besitz des Geldes gebracht haben. Bei Leihhäusern gehört es zum Alltag, dass auch sehr wertvolle Pfandgegenstände von Kunden nach Ablauf einer mehrmonatigen Frist nicht wieder ausgelöst werden. Im Fall des 34-Jährigen soll deshalb erst nach zwölf Wochen aufgefallen sein, dass er eine echte, kostbare Rolex-Uhr innerhalb weniger Sekunden heimlich gegen ein Duplikat ausgetauscht haben müsse, heißt es in der Anklage gegen ihn.
Leihhaus-Mitarbeiterin hat Exemplar als echt bewertet
So war er im Juni 2022 unter Vorlage seines Ausweises im Pfandhaus erschienen, hatte um ein Darlehen gebeten und die Rolex-Uhr dafür als Pfand angeboten. Jenes Modell aus der Submariner-Reihe gilt bei Fans als besonders beliebt und wird mit Beträgen zwischen 20 000 bis 35 000 Euro gehandelt. Nach einer Prüfung habe eine Leihhaus-Mitarbeiterin das vorgelegte Exemplar als echt eingestuft und in das Pfandprogramm des Hauses eingetippt. Doch unter einem Vorwand soll der Mann diese Uhr plötzlich zurückverlangt und in seine Jackentasche gesteckt haben. Erst nach einem Disput mit der Mitarbeiterin habe er die Uhr wieder herausgeholt und übergeben. Kurz danach wurden ihm 13 000 Euro in bar als Kredit dafür ausgezahlt.
Teure Uhr behalten und 13 000-Euro-Kredit ergaunert
Doch als die Abholfrist für das Pfand im September ablief, soll das Leihhaus einen Schwindel bemerkt haben: Der Kunde müsse, so der Verdacht, die als echt eingestufte Uhr während der Kredit-Verhandlungen in seiner Jackentasche unbemerkt gegen ein Duplikat ausgetauscht haben, das obendrein identische Serien- und Modellnummern aufwies. Dadurch hätte der 34 Jahre alte Angeklagte nicht nur seine teure Uhr behalten, sondern obendrein auch einen 13 000-Euro-Kredit in bar ergaunert. Wie gründlich und verlässlich die damalige Echtheitsprüfung der Uhr gewesen ist, dürfte jetzt im Strafprozess gegen den Verdächtigen eine zentrale Rolle spielen. Bisher geht die Düsseldorfer Amtsrichterin davon aus, dass für das Verfahren nur ein Verhandlungstag nötig ist.