Apollo Tango und Leidenschaft im Apollo
Düsseldorf. · Das neue Programm „Viva Argentina“ hat allerdings einige Schwächen in der Moderation.
Es gibt Lieder, die berühren einen sofort, sobald man die ersten Töne hört. „Don’t cry for me Argentina“, der melancholische Ohrwurm des britischen Erfolgsduos Andrew Lloyd Webber und Tim Rice ist sicherlich einer davon. Der Song wurde 1977 erstmals veröffentlicht. Es ist das bekannteste Lied des Musicals „Evita“, das die Lebensgeschichte der argentinischen Präsidentengattin Maria Eva Duarte de Perón (1919-1952) erzählt. Gänsehautstimmung kommt im Apollo Varieté auch auf, als Anastasia den Song im neuen Programm „Viva Argentina“ gleich zu Beginn interpretiert und das Publikum damit zu einem kräftigen Sonderapplaus verleitet. Zurück lehnen und genießen lautet die Devise.
Leider flacht das Programm anschließend ein wenig ab. Denn dem Moderator der Show, Markus Schimpp, wird zu viel Zeit gegeben. Er erzählt von Argentinien, das er aus dem Urlaub kennt. Vom Feuerland im Süden über Buenos Aires, dort hat man ihm übrigens die Brieftasche geklaut, bis rauf in den Norden nach Cordoba sei er gereist. Leider passt sein musikalisches Repertoire nicht recht zum Thema. Denn mit „Ein kleiner grüner Kaktus“ können viele Besucher einfach nichts anfangen.
Das Tangotanzpaar Angelina und Richard begeistert das Publikum
Argentinien ist auch Tango, und Tango ist auch ein Ausdruck von Leidenschaft, Melancholie, ein bisschen Schmerz und von Erotik. Und die Hauptstadt Buenos Aires gilt als die Geburtsstadt des Tangos. Da hat das Apollo mit Angelina und Richard ganz besonders tolle Tänzer verpflichtet. Mit verschmelzenden Bewegungen und voller Hingabe schweben die beiden förmlich über das Parkett. Ursprünglich kommen sie aus unterschiedlichen Tanzbereichen, seit fünf Jahren bilden sie nun ein professionelles Duo. Die Vereinigung ihrer beiden Tanzstile macht sie zu einem besonderen Tanzpaar. Ihnen gelingt es, das besondere argentinische Lebensgefühl rüberzubringen.
Eine interessante Kombination aus Jonglage und Tango-Tanz bieten Daria Makukha und Dmitri Zabunov dem Publikum. Zumal eine solche Kombination bisher im Apollo Varieté noch nicht zu sehen war.
Bei der Akrobatik haben die Verantwortlichen ein gutes Händchen bewiesen. Das Trio Cappucino zeigt eine ausgefeilte Hand-auf-Hand Show mit waghalsigen Körperfiguren. Eine sehr ästhetische Vorstellung der drei jungen Damen, die allesamt aus dem Leistungssport kommen.
Das Beste kommt mit dem Trapez-Duo Melanie Dupis und Xander Taylor allerdings zum Schluss. Es ist schon atemberaubend, was die beiden an Kunststücken hoch über den Köpfen der Besucher zeigen