Energiesparoffensive an der Uni Düsseldorf Energiesparmodus teils schwierig für Studenten

Düsseldorf · Um den Energieverbrauch zu senken, schließt die Bibliothek früher. Das stellt Studierende vor Probleme.

Ein Blick auf die Universitäts- und Landesbibliothek an der Uni Düsseldorf

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Energiesparoffensive der Heinrich-Heine-Universität (HHU) trifft viele Bereiche des Studierens und Lehrens auf dem Campus – und löst teilweise Unmut aus. Das gilt etwa für die Verkürzung der Öffnungszeiten der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB). So sagt etwa eine Studierende, dass sie wegen ihres Nebenjobs auf lange Öffnungszeiten am Wochenende angewiesen sei. Das gilt auch für einen Kommilitonen, der als Vater gerne abends dort lerne, zu Hause auf engem Raum lebe. Seit dem 1. Oktober schließt die ULB am Wochenende aber schon um 19 Uhr, in der Woche um 22 Uhr.

Die Öffnungszeiten wurden laut HHU auf Basis der Nutzungszahlen und in Abstimmung mit den Fakultäten verändert: Gekürzt wurden demnach nur weniger genutzte Randzeiten. Der Energiebedarf könne so erheblich gesenkt werden und die Einsparung sei auch „deutlich größer als der eventuelle Mehrverbrauch, der in derselben Zeit zu Hause entsteht“, sagt Maximilian Oehler. Oehler ist im Dezernat Gebäudemanagement für die Nachhaltigkeit verantwortlich. Der Wärmebedarf der ULB sei immerhin fast so groß wie der von 110 Einfamilienhäusern, während ihr Stromverbrauch sogar dem von über 630 Einfamilienhäusern entspreche. Die verkürzten Zeiten in den kaum genutzten Abendstunden erlaubten es nun, Heizungen zu drosseln und Lüftungsanlagen abzuschalten.

Viel Einsparpotential gibt es demnach auch in den vielen Laborräumen auf dem Campus. So benötigten diese in der Regel den achtfachen Austausch der kompletten Luftmenge – pro Stunde. Dadurch werde die Sicherheit bei Arbeiten mit Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen gewährleistet, könnten Versuche gefahrlos durchgeführt werden. Dafür brauchen etliche der Laborgebäude große Lüftungsanlagen, was neben den ohnehin energieintensiven Ausstattungen und Versuchsanlagen schon sehr viel Energie erfordere. Mit weiteren Maßnahmen – wie etwa der Drosselung der Heiztemperatur auf 19 Grad und dem Abschalten alter Warmwassersysteme – versuche die Heinrich-Heine-Universität auf diesem Weg, die vom Land geforderten 20 Prozent Energieeinsparung zu erreichen.