Max Küpper und Herbert Jobst Raumluftfilter zur Miete
Benrath · Max Küpper und Herbert Jobst sind Experten für Raumluftfilter. In der Pandemie haben sie mit diesem Wissen eine neue Geschäftsidee entwickelt, die auch bei der Bekämpfung der Pandemie hilfreich sein könnte.
Eigentlich kommen sie vom Bau. Max Küpper und Herbert Jobst sind seit 15 Jahren in der Schadensanierung nach Wasserschäden aktiv. Sie kennen sich aus, wenn es darum geht Rohrbrüche zu lokalisieren, feuchte Wände zu trocknen, Schimmel und Asbest zu beseitigen sowie die Raumluft von Schimmelsporen und Asbestfasern zu befreien. Dafür nutzen sie professionelle Raumluftreiniger. Je nach Art der Luftverschmutzung können verschiedene Filter in die Luftreiniger eingesetzt werden.
„Luftreinigung ist unser Job und bei Asbest sind die Anforderungen eher noch höher als bei Viren. Da haben wir uns gedacht, dass wir mit unserem Know-how, unseren Erfahrungen und Verbindungen doch auch helfen können, die Infektionsgefahr in der Covid 19-Pandemie zu verringern“, erläutert Küpper. „In einer Studie der Universität der Bundeswehr in München ist ja festgestellt worden, dass die Corona-Viren mit einem H 14-Filter aus der Luft eliminiert werden, sie bleiben im Filter hängen und sterben ab. Also kann man sich nicht mehr indirekt über eine zu hohe Virenlast in der Atemluft anstecken.“
Geräte werden in der
Baubranche auf Zeit verliehen
Die Hepa Filter der Klasse 14 (H 14) sieben 99,995 Prozent der Schadstoff-Partikel aus der Luft, darunter eben auch die Corona-Viren. Die beiden gebürtigen Düsseldorfer setzen in Neu- und Altbauten zur Schadensanierung regelmäßig H 13-Filter, die 99,9 Prozent der Schadstoffpartikel aus der Luft entfernen, H 14- und noch leistungsstärkere Luftfilter ein. Die technischen Geräte und die Filter haben Küpper und Jobst auf Lager. In der Baubranche werden die Geräte auf Zeit verliehen, warum also sollte das Konzept nicht auch bei der Corona-Viren-Filterung aus der Raumluft funktionieren?
So erarbeiteten Küpper und Jobst eine Art Leasing-System und gründeten mit Ariandoo eine neue Firma. „Wir haben ein Rundum-Sorglos-Paket entwickelt. Wir übernehmen alles von Beratung, über Raumvolumenberechnung, richtige Positionierung, Wartung inklusive Austausch des Filters bis hin zum Austausch kompletter Geräte, falls etwas kaputt gehen sollte, alles“, sagt Jobst. Preislich geht es bei 150 Euro pro Monat los.
Und das Versprechen geht noch weiter, denn die H 14-Filter lassen auch die herkömmlichen Schnupfen- und Grippeerreger nicht durch. Das ist nach der Bundeswehr-Studie wissenschaftlich bewiesen. „Wenn Sie diese Anlage dauerhaft laufen lassen, wird kein Mensch es schaffen, in einem Raum eine Aerosolkonzentration von infektiösem Niveau zu erzeugen!“, resümierte der Münchener Studienleiter Christian J. Kähler. Raumluftfilter sind allerdings nicht das „Allheilmittel“, sondern eine von mehreren Maßnahmen, die einen infektionsgefahrloses Zusammensein in Gastronomiebetrieben oder Schulklassen ermöglichen. „Weil die Raumluftreiniger und Entkeimungsgeräte zwar das indirekte Infektionsrisiko minimieren, aber keinen Schutz vor einer direkten Infektion leisten, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich“, meint Studienleiter Kähler. „Es empfiehlt sich daher, transparente Schutzwände mit umlaufender Kante zwischen den Sitznachbarn zu positionieren. Diese sind für Aerosolpartikel und Viren völlig undurchlässig und wenn sie richtig dimensioniert sind, dann ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass die ausgeatmete Luft aufsteigt, über die Begrenzung strömt und dann am Nachbarplatz niedersinkt.“ Somit würden Trennwände den bestmöglichen Schutz zwischen benachbarten Personen im Klassenzimmer bieten. Einen Praxistest der Ariandoo-Raumluftfilter im Gleiswerk im Benrather Bahnhof verhinderte allerdings die NRW-Corona-Schutzverordnung. Gastronomische Betriebe müssen ja geschlossen bleiben. Zu den Kunden generell gehören eine Tanzschule und ein Steuerbüro in Erkrath, ein Notar in Mönchengladbach sowie eine Arztpraxis aus Willich.