Fundstücke im Rhein Immer noch kein Termin für die Scooter-Bergung
Düsseldor · Bald wird festgelegt, wann erste Taucher im Rhein vor der Altstadt auf Suche gehen.
Es steht noch nicht fest, wann in Düsseldorf nach E-Scootern im Rhein getaucht wird. Sebastian Schlebusch, Sprecher der Plattform Shared Mobility (PSM): „Aktuell werten wir die Ergebnisse der Sonarbootfahrt aus, um Route und Zeitplan für die Bergung der Scooter und gegebenenfalls anderer Fundstücke festzulegen.“ Dann soll auch entschieden werden, ob es weitere Fahrten mit dem Sonarboot gibt, etwa zum Medienhafen, der als beliebtes Ausgehquartier auch potenzielle „Seegrabstätte“ für die Scooter ist. Die erste Suchfahrt durch die Firma Aqua-Nautic erfolgte zwischen der Oberkasseler Brücke und der Rheinkniebrücke.
Die Stadtspitze sieht die E-Scooter kritisch und versucht das Chaos, das sich durch wild abgestellte Roller im Stadtgebiet ergibt, zu korrigieren. Zudem werfen manche Zeitgenossen die Roller in städtische Gewässer, aus denen sie bereits mehrfach gefischt wurden, und auch in den Rhein. Dass dort nun nach den Gefährten gesucht wird, schreibt sich die Verwaltung auf die Fahne. „Das intensive Drängen der Stadt hatte nun Erfolg“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung zur ersten Sonarbootfahrt.
Wie viele der E-Tretroller in den Fluten gelandet sind, kann derzeit nur spekuliert werden. Die Experten erkennen lediglich Umrisse auf dem Grund. Ob sich dann tatsächlich dort auch die Fahrzeuge befinden, stellt sich erst bei der Bergung heraus. Die Dimensionen sind vielleicht weniger gigantisch als zunächst angenommen. In Köln, wo Hochrechnungen einer Bürgerinitiative 500 Scooter im Rhein vermuteten und bundesweit für Schlagzeilen sorgten, brachten die Taucher im Rheinauhafen elf und im Deutzer Hafen zwei Scooter an die Wasseroberfläche. „Zudem fanden sie eine Stahlplatte, Fernseher und einen Bürostuhl“, so Caspar Spinnen, Pressesprecher von Voi, einer der Unternehmen im Verbund PSM, dem die Firmen Lime, Bolt, Bird, Tier, WeShare, Miles und Dott angeschlossen sind.
In Köln steht ein weiterer Einsatz der Taucher an, diesmal an der Hohenzollernbrücke, wo die Scooter nicht in der Nähe des Ufers, sondern in der Fahrrinne vermutet werden. Da dort die Strömung viel stärker ist, muss mit Schutzmaßnahmen gearbeitet werden. Die Taucher bewegen sich in der Tiefe hinter Panzerplatten, damit sie nicht durch die Fluten weggerissen werden. Gute Nachricht für die Umwelt: Bislang ist bei keinem Roller, der aus der Tiefe geborgen wurde, ein Schaden an der Batterie festgestellt worden. Umweltschützer befürchten, dass schädliche Chemikalien ins Wasser austreten könnten.