Wahlbezirke im Düsseldorfer Süden Garather fürchten die Zusammenlegung
Düsseldorf · Die geplante Neuordnung der Wahlbezirke im Düsseldorfer Süden war eines der beherrschenden Themen beim Neujahrsempfang der Garather Bürger- und Interessengemeinschaft. Aber es gab auch viel Lobenswertes.
Mit gewohnt vielen Gästen startete die Bürger- und Interessengemeinschaft Garath e.V. (BIG) am Sonntag ins neue Jahr. Die Einladung zum Neujahrsempfang im Kulturhaus Süd war offen gewesen, rund 120 Gäste hatten sie angenommen, darunter die Bundestagsabgeordnete Sara Nanni, diverse Vertreter des Stadtrates, Stadtplanungsamtes, Seniorenrates und der Bezirksvertretung 10. Auch das Garather Kinderparlament war vertreten und natürlich die Vereine wie die Garather Schützen, die Jonges aus Garath und Wersten, der Garather Sportverein, die Bürgervereine aus Urdenbach und Hellerhofer Bürgerverein, SOS-Kinderdorf, VdK und die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine. Auch OSD und Polizei hatten Vertreter ins Kulturhaus entsandt, in dem das Garather Amazonen-Corps für die Bewirtung sorgte.
Jürgen Meier, stellvertretender Vorsitzender der BIG, eröffnete den Empfang mit einem durchaus positiven Rückblick auf 2023. Noch nicht so lange her ist der zweite Weihnachtsmarkt auf dem Schlosshof, dessen Ergebnis die Organisatoren überraschte. 6000 Euro kamen bei dem dreitägigen karitativen Markt zusammen. „Mit diesem riesigen Erfolg hatten wir nicht gerechnet“, erklärte Meier. Mit dem Geld wurden Weihnachtsgeschenke für bedürftige Schulkinder im Garather Osten gekauft.
„So einen Zusammenhalt findet man selten“, lobte Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke nicht nur die Neujahrsversammlung der BIG und dankte der Interessengemeinschaft im Namen der Stadt für ihr Engagement. Aber auch die Stadt blieb nicht ungelobt: Das neu renovierte Kulturhaus Süd habe mit seinem umfangreichen Programm zum Aufleben des Stadtteils beigetragen. „Da wird Garath zum Mittelpunkt der Kultur“, so die Bürgermeisterin.
Kritischer wurde Bezirksbürgermeister Jürgen Bohrmann, der die drei für ihn wichtigen Aspekte im gerade begonnenen Jahr nannte: Den vom Rheintakt bisher unveränderten Fahrplan des SB57, die stagnierenden Pläne für die neue Mitte Hellerhof und die anstehende Neuordnung der Wahlbezirke für die Kommunalwahl 2025 – und damit die befürchtete Zusammenlegung der Wahlbezirke 9 und 10.
Letztere sieht auch Monika Bos, die als CDU-Fraktionssprecherin in der Bezirksvertretung unter den Gästen war. als größte Herausforderung 2024: „Wir befürchten einfach, dass wir ohne direkte Vertreter in der Menge untergehen – ohne etwas unterstellen zu wollen. Man sollte Garath vielmehr als Pilotprojekt fördern, weil die Vernetzung hier so gut ist.“
Als alternativen Vorschlag steht die Zuordnung der Paulsmühle (Wahlbezirk 41) an Garath/Hellerhof im Raum. „So könnte die Neuordnung mit einer kleineren Lösung umgesetzt werden“, stimmt auch Bohrmanns Stellvertreter Klaus Erkelenz zu: „Wo bleibt sonst die Mitsprachemöglichkeit? Es herrscht ohnehin schon Demokratieverdrossenheit, dann noch die Mitsprache zu reduzieren, ist für mich nicht im Interesse von Garath/Hellerhof gedacht.“
Unter den Gästen war auch Uwe Sievers, der selbst sieben Jahre Bezirksbürgermeister war, mit seiner Frau: „Es gibt viel zu tun. Für einzelne Projekte findet man häufig jemanden, aber langfristiges Engagement ist selten geworden“, sagt er. Ihm gefällt am Stadtteil besonders die bisherige Umsetzung einzelner Pläne des Garath 2.0, wie die neuen Spielplätze. Insgesamt wünscht er sich aber, dass noch mehr Anregungen der BIG verwirklicht werden. „Wir wollen den Stadtteil attraktiver machen. Aber wenn etwas wie ein Radschnellweg nur geplant und nicht umgesetzt wird, hilft das nicht viel.“
Trotz aller Schwierigkeiten – sowohl der aus dem alten Jahr mitgenommenen als auch der zu erwartenden – bleibt die Grundstimmung positiv. Der Neujahrsempfang endete mit dem Segensspruch der Sternsinger .