Entwarnung in Düsseldorf Anschlagsdrohung: Polizei räumt den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt

Update | Düsseldorf · Nach einer Anschlagswarnung hat die Polizei am Montag den Weihnachtsmarkt geräumt und großräumig Straßen und Plätze gesperrt. Trotz einer Entwarnung gegen 18 Uhr blieb der Weihnachtsmarkt für den Rest des Abends geschlossen.

Nach der Anschlagsdrohung patrouillierten mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten in der Altstadt.

Foto: Anne Orthen (orth)

Wegen einer Anschlagsdrohung hat die Polizei am Montag für drei Stunden den gesamten Weihnachtsmarkt in der Düsseldorfer Innenstadt geräumt und die Straßen abgesperrt. Auslöser war eine Nachricht, dass die Sicherheit dort bedroht sein könnte. Die Polizei sprach offiziell von einer „abstrakten Sicherheitsstörung“ und bestätigte, dass es eine explizite Drohung gegen den Weihnachtsmarkt gegeben habe. Welches Szenario dabei angedroht worden war und wie diese Nachricht übermittelt wurde, kommentierte die Polizei nicht. „Wir sind vorsichtig und gehen besonnen damit um“, sagte ein Polizeisprecher. Ermittlungen wegen der Androhung von Straftaten zur Störung des öffentlichen Friedens wurden eingeleitet.

Die Polizei reagierte, ließ den Weihnachtsmarkt um kurz nach 15 Uhr schließen und sperrte Straßen ab. Insbesondere rund um dem Marktplatz, auf dem der Handwerkermarkt stattfindet, machten die Einsatzkräfte großräumig die Zufahrten dicht. Auch Fußgänger kamen hier nicht mehr durch. Der Burgplatz mit dem Riesenrad wurde auch geräumt und abgesperrt, ebenso das Untere Rheinwerft.

Das sorgte schlagartig für eine gespenstische Stimmung in der Altstadt: Die Polizei postierte sich mit Blaulicht an vielen Kreuzungen. Immer wieder fragten Passanten, was los sei und welchen Weg sie nutzen könnten. Viele Menschen harrten in Hauseingängen aus, andere zogen sich in Cafés und Restaurants zurück. An der Flinger Straße, auf der ebenfalls Buden stehen, mussten auch die Geschäfte ihre Türen verriegeln. Auch die Eisbahn und die Buden am Corneliusplatz wurden geräumt, hier war niemand mehr auf dem Eis zu sehen.

Die Feuerwehr hatte nach der Alarmierung Einheiten des Rettungsdiensts an der Berliner Allee postiert. Es waren genug Kräfte für einen Massenanfall von Verletzten. Bis zu 20 Verletzte, egal ob leicht oder schwer verletzt, hätten so rasch versorgt werden können. Die Feuerwehr betonte, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handelte.

Auch das Rathaus war betroffen: Die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde abgebrochen. Wie Teilnehmer berichten, erschienen zwei uniformierte Polizisten und forderten die Kommunalpolitiker und die Spitzenbeamten um Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zum sofortigen Verlassen des Rathauses auf. Sie sprachen von einer „abstrakten Terrorwarnung“. Der Oberbürgermeister und eine Reihe von Mitarbeitern der Stadtverwaltung warteten nach der Räumung zunächst in der gemeinsamen Anlaufstelle von Polizei und Ordnungsamt am Rathausufer. Die für 16.30 Uhr geplante Ehrung von Ehrenamtlern mit dem Martinstaler durch Oberbürgermeister Keller wurde ebenfalls abgesagt.

Der Weihnachtsmarkt blieb trotz der Entwarnung gegen 18 Uhr für den Rest des Abends weiterhin geschlossen, teilte der Geschäftsführer von Düsseldorf Tourismus, Ole Friedrich, mit. Damit blieb er nicht allein. Auch Schausteller Oscar Bruch sagte: „Wir eröffnen heute weder die Eisbahn noch das Riesenrad erneut.“