Begehrter Posten in Düsseldorf Wer will das Studierendenwerk leiten?
Düsseldorf · Rund 360 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der Studierenden aller vier staatlichen Hochschulen in Düsseldorf. Dass Studierendenwerk betreibt auch Mensen und Wohnheime. Jetzt geht der Geschäftsführer in den Ruhestand.
Beim Studierendenwerk Düsseldorf denken viele Menschen sicher an die Mensa oder ein Wohnheim auf dem Campus der Universität Düsseldorf.
Das Studierendenwerk ist aber mehr als das: Rund 360 Mitarbeitende sind zuständig für die verschiedenen Belange und Bedürfnisse von 65 000 Studierenden an den vier staatlichen Hochschulen in Düsseldorf, der Hochschule Niederrhein in Krefeld und Mönchengladbach sowie der Hochschule Rhein-Waal; 20 gastronomische Einrichtungen werden betrieben, rund 4200 Wohnplätze in 25 Wohnanlagen vermietet und verwaltet; BaföG, aber auch zinslose Studiendarlehen können ebenfalls über das Studierendenwerk bezogen werden. Das Jahresbudget liegt bei fast 42 Millionen, die Bilanzsumme bei 164 Millionen Euro. Nun wird eine neue Geschäftsführung gesucht, weil der aktuelle Geschäftsführer Frank Zehetner nach gut 18 Jahren zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht.
Die Geschäftsführung leitet die Geschäfte, ist Beauftragte für den Haushalt und Dienstvorgesetzte des Personals, vertritt das Studierendenwerk, das rechtlich selbstständig ist, auch gerichtlich und rechtsgeschäftlich. Wer das soziale Dienstleistungsunternehmen leiten möchte, muss vor allem mit sehr unterschiedlichen Interessengruppen konstruktiv zusammenarbeiten können.
So sitzen alleine im Verwaltungsrat vier Studierende von Hochschulen und ein anderes Hochschulmitglied im Zuständigkeitsbereich des Studierendenwerks, zwei Bedienstete des Studierendenwerks, eine Person mit wirtschaftlichen, rechtlichen oder sozialen Fachkenntnissen sowie ein Mitglied des Rektorats oder des Präsidiums einer Hochschule. Verhandeln und vertrauensvoll zusammenarbeiten muss man auch mit Personalrat, Studierendenschaften, Hochschulen, anderen Studierendenwerken und Behörden. Im Stellenprofil, das zurzeit in verschiedenen Jobbörsen zu lesen ist, heißt es: Erwartet wird „eine zukunftsorientierte, nachhaltige, strategische und operative Führung“, die einen offenen und kommunikativen Managementstil pflege.
Geeignete Kandidatinnen und Kandidaten müssen ein abgeschlossenes Studium oder gleichwertige Qualifikationen vorweisen in Bereichen wie Wirtschaft, Recht oder Sozialwissenschaften sowie mehrjährige Berufserfahrung haben in einer Führungsposition mit wirtschaftlicher Verantwortung bei einer vergleichbar komplexen Organisation. Hilfreich seien vor allem Erfahrungen in den Bereichen Gastronomie und Wohnen. „Wir erwarten Erfahrung in der Weiterentwicklung von Strukturen, Prozessen, Abläufen und Leistungsangeboten, außerdem in der Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit und im Umgang mit Politik, Presse und Gesellschaft“, heißt es in der Stellenbeschreibung weiter.
Im Gegenzug kann die neue Geschäftsführung einen auf fünf Jahre befristeten Arbeitsvertrag erwarten für eine Position „mit einem hohen Maß an Führungs- und Gestaltungsverantwortung in einem Unternehmen, das wirtschaftlich, personell und infrastrukturell gut aufgestellt ist und über viele Jahre hinweg eine starke Leistungsbilanz aufweist“. Die Vergütung sei abweichend vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst in einem vom Ministerium vorgegebenen Rahmen verhandelbar. Die Stelle ist zum 1. Januar 2025 zu besetzen.