Olympia 2032 Olympia 2032: Rat stellt sich mit breiter Mehrheit hinter eine Bewerbung von Rhein-Ruhr-City
Düsseldorf · Stadt unterstützt die Initiative für olympische Spiele in der Region. Fehler von 2012 sollen vermieden werden.
Der Stadtrat hat am Donnerstagnachmittag mit großer Mehrheit die Bewerbung der „Initiative „Rhein-Ruhr-City“ um die Olympischen Spiele 2032 unterstützt. Zugleich wurde die Stadt Düsseldorf formell beauftragt, das Projekt zu unterstützen.
Ein großer Pluspunkt in den Augen der Ratsfraktionen ist das Nachhaltigkeitsargument, 80 Prozent der Sportstätten gibt es bereits. Allerdings ist auch allen klar, dass eine Bewerbung nur unter Einbezug der Bevölkerung in Frage kommt, zu oft wurden in Deutschland Olympische Spiele oder andere Großveranstaltungen durch Bürgerproteste- und -begehren gekippt. Und zu verbreitet sind Vorbehalte gegen das Internationale Olympische Comitee (IOC).
Insofern fand der Antrag der Ampel aus SPD, Grünen und FDP — sollte sich der Deutsche Olympische Sportbund für die Spiele in 14 Jahren bewerben —die Bürger in Düsseldorf und der gesamten Region über eine Bewerbung abstimmen zu lassen, eine breite Mehrheit.
Politiker mehrere Fraktionen mahnten, die Fehler der (gescheiterten) Olympia-Bewerbung für die Spiele 2012 nicht zu wiederholen.Im Vorfeld war Düsseldorf nationale zunächst Leipzig unterlegen, das dann wiederum gegenüber London das Nachsehen hatte. Beispielhaft genannt wurden die zu geringe Anzahl an Hotelbetten und die mangelnde Einbindung der Bevölkerung vorab.
In der Beschlussvorlage der Verwaltung stützt sich Sportdezernent Burkhard Hintzsche im wesentlichen auf die private Olympia-Initiative um Sportmanager Michael Mronz mit 14 Ausrichterstädten in Nordrhein-Westfalen im Radius von 63 Kilometern. Deren Konzept sieht für Düsseldorf neun Sportarten vor: Badminton, Judo, Tennis und Tischtennis in der Messe, Handball, Basket- und Volleyball in der Arena (zum Teil auch im Dome) sowie Bahnrad und Beachvolleyball (Spielorte noch offen). Offen bleibt in allen Planspielen vor allem, in welcher Stadt das Olympiastadion entsteht — und wo das Olympische Dorf.
Landesregierung und Sportverbände, aber auch die 14 Kommunen haben ihre Unterstützung immerhin signalisiert. Dennoch sind die Hürden noch hoch. Zunächst muss sich Deutschland überhaupt um die Spiele bewerben, dann müsste „Rhein-Ruhr“ zur Ausrichterstadt bestimmt werden, die sich wiederum international durchsetzen müsste. Und wenn es stimmt, dass auch Nord- und Südkorea gemeinsam die Spiele 2032 haben wollen, dürften die Chancen für alle anderen Kandidaten sehr überschaubar sein.
Dennoch betonte Monika Lehmhaus (FDP) die Bedeutung dieses Ratsvotums für eine Unterstützung der Bewerbung: „Allen sollte klar sein: Nach dieser Entscheidung wird das Thema Olympia an Rhein und Ruhr kräftig Fahrt aufnehmen — und das kann gravierende finanzielle Folgen auch für Düsseldorf nach sich ziehen.“