Nach Beschwerden über vereiste Wege Radwege von Schnee räumen

Düsseldorf · Im Februar hatte es Beschwerden zum Zustand der Radwege gegeben. Die Verwaltung will die Räumung deshalb ausweiten.

Anfang Februar dieses Jahres waren nach starkem Schneefall viele Radwege in Düsseldorf verschneit – wie hier an der Königsallee.

Foto: Wolfgang Harste

Die Stadt will den Winterdienst auf Radwegen ausbauen. Das Konzept für den kommenden Winter sei entsprechend erweitert worden, heißt es in einer Vorlage für den Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, der am 5. November tagt. Darin geht das zuständige Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz auch auf die Beschwerden ein, die zu nicht geräumten Radwegen im vergangenen Winter bei der zuständigen Stadtwerketochter Awista eingegangen waren.

Im Februar hatten die teils verschneiten und vereisten Radwege eine heftige Debatte ausgelöst. Der Fahrradverein ADFC hatte nach starken Schneefällen im Februar nicht geräumte Radwege im Stadtgebiet dokumentiert und Fotos in sozialen Netzwerken hochgeladen. Die Awista hatte das mit einem teils rustikal formulierten Beitrag auf ihrer Facebook-Seite kommentiert. Unter anderem hieß es darin: „Wir sind nicht auf Island, es gibt also keine beheizten Straßen“ – und im Zweifel sollten Fahrradfahrer das Rad „lieber mal stehen lassen“. Im Nachhinein hatte die Awista Fehler bei der Kommunikation eingeräumt – und angekündigt, die Anregungen aus der Bevölkerung zu prüfen.

Das ist nun offenbar geschehen: Für den kommenden Winter sind der Informationsvorlage zufolge mehrere zusätzliche Maßnahmen geplant. Zwar soll es aus Kostengründen und wegen Lieferschwierigkeiten keine neuen Kehrmaschinen geben – sechs der vorhandenen Maschinen in unterschiedlichen Größen sollen allerdings aufgerüstet werden. Unter anderem mit Räumschilden und Streuaufsätzen sollen so Kapazitäten für die Räumung von Radwegen geschaffen werden: Bislang waren im Winterdienstplan rund 260 Kilometer des Radwegenetzes enthalten, künftig soll die Räumung von bis zu 380 Kilometern veranlasst werden.

Radfahrer sollen den jeweils geräumten Weg befahren

Zu den Strecken, die mit erhöhter Priorität geräumt werden sollen, gehören unter anderem die B 8 von Mörsenbroich über den Südring bis nach Neuss, die Kaiserswerther Straße und die drei innerstädtischen Rheinbrücken. Insgesamt soll dies rund 120 000 Euro pro Jahr kosten. Dort, wo parallel geführte Radwege beziehungsweise Geh- und Radwege bestehen, soll jedoch keine doppelte Räumung erfolgen – dafür reichen die zusätzlichen Kapazitäten nicht aus, heißt es von der Stadt. Radfahrer werden bei Schnee und Eis gebeten, den jeweils geräumten Weg zu verwenden. Auch die Idee, dass Fahrbahnen mit einer auf der Fahrbahn verlaufenden Radspur künftig von rechts nach links geräumt werden sollten, wurde verworfen. Sollte eine Radspur dann nicht befahrbar sein, könnten Radfahrer auf die „normale“ Fahrbahn ausweichen. Zudem weist die Verwaltung darauf hin, dass Radwege in Parkanlagen nicht priorisiert geräumt werden, weil dort der Winterdienst nur an wenigen Stellen möglich sei: „Der Radverkehr wird bei Schnee-Ereignissen möglichst auf Radwege im Straßenbereich geführt.“ Auch eine häufigere Räumung der Radwege ist kein Thema mehr – dies wäre mit hohen zusätzlichen Kosten von mehr als einer Million Euro verbunden, „dieser Ansatz wird daher nicht weiterverfolgt.“

Zudem appelliert die Verwaltung auch an die Verkehrsteilnehmer. Generell gelte, dass der Winterdienst zwar dafür sorge, dass Fahrbahnen und Radwege nach Schneefall wieder genutzt werden können. „Er kann aber nicht in jedem Fall sicherstellen, dass etwa während langanhaltender Schneefälle die Fahrbahnen zu jedem Zeitpunkt schneefrei sind.“ Es seien deshalb alle dazu aufgerufen, sich auf die aktuellen Witterungsbedingungen einzustellen „und die nötige Vorsicht und Rücksicht walten zu lassen.“