Show beim Zirkus Flic Flac Der zaubernde Notfallsanitäter aus Düsseldorf
Düsseldorf · Als Zauberer Charlie Martin steht er gerade bei Flic Flac auf der Bühne, an anderen Tagen rettet Gisbert Atkins Leben.
(anbu) Die Welten, die zwischen den zwei Jobs von Gisbert Atkins liegen, könnten fast nicht größer sein. An manchen Tagen rettet er Leben, an anderen unterhält er ein Publikum mit seinen Zaubertricks. Seine Freunde nennen ihn auch häufig „Rettungszauberer“, erzählt er. Auf der Bühne ist der Zauberer als Charlie Martin bekannt. Bis zum 7. Januar steht er auf der Bühne der großen Flic Flac-Produktion in Duisburg.
Vor 35 Jahren war das noch undenkbar für ihn. Als Jugendlicher war Atkins fasziniert von den Straßenmusikern, die im Stadtgebiet Musik machten. Er lernte Gitarre und stand immer wieder nach der Schule an der Straße. Durch Zufall lernte er einen Zauberer kennen, bei dem er als Lehrling viele Tricks lernte. Bei einer Straßenshow in den 80ern ließ ihn dieser alleine seine Tricks machen, danach bekam Atkins, der damals noch als Magic Charlie auftrat, immer wieder Angebote für Shows. Nur knapp vier Jahre nach seinem Start schaffte er es 1992 als jüngster Teilnehmer in die Fernsehshow „Showmasters“ und machte den dritten Platz als Nachwuchsmoderator. Als Hauszauberkünstler im Roncalli‘s Apollo Varieté in Düsseldorf, auf Kreuzfahrten oder auch Kindergeburtstagen sammelte der Zauberer immer mehr Erfahrungen. Doch als wegen der Corona-Pandemie kaum noch Veranstaltungen und Auftritte möglich waren, führte Atkins der Weg nach 15 Jahren in der Selbstständigkeit wieder in die Festanstellung. Der gelernte Rettungssanitäter machte einige Weiterbildungen und wurde schließlich auch Notfallsanitäter. Heute ist er Ausbilder im Rettungsdienst und stellvertretender Wachleiter. Da Dauerarrangements wie aktuell Flic Flac nicht der Regelfall sind, ist es möglich, beide Jobs zu kombinieren. „Der Dienstplan wird mehrere Wochen im Voraus gemacht, wenn ich Auftritte habe, kann ich drumherum planen.“ Sechs bis acht Shows im Monat gehören dazu, vor Corona waren bis zu 200 Auftritte im Jahr „noch gar nichts“. Für die Möglichkeit, seine beiden Jobs kombinieren zu können, ist Atkins sehr dankbar. Dennoch sei es sehr wichtig, die Arbeit als Notfallsanitäter und Zauberer strikt zu trennen. „Da treffen zwei Welten aufeinander.“
Die Rolle entwickelt sich
nach und nach weiter
Trotz 35 Jahren Berufserfahrung sei es etwas ganz anderes, ein Teil von Flic Flac zu sein. Während Charlie Martin normalerweise vor rund 500 Zuschauern auftritt, sind es bei Flic Flac dreimal so viele. Auch die Bühne ist wesentlich größer als das, was er gewohnt ist – und rund. Dass ihm von allen Seiten zugeschaut werden kann, sei neu, und anfangs eine Herausforderung gewesen. „Das ist alles schon eine Hausnummer.“ Bei allen seinen Auftritten ist dem Zauberer besonders wichtig, sein Publikum einzubinden. Je nach Produktion, für die er als Charlie Martin auf der Bühne steht, passt er sich entsprechend an. „Ich entwickele meinen Charakter so, wie er zu den Shows passt.“ Der Charlie Martin, der bei Flic Flac auftrete, sei ein anderer, als beispielsweise der Charlie Martin mit Jackett im Varieté. Nach und nach entwickelte sich die Rolle immer weiter, seit Mitte Dezember gehören Lederjacke, Stachelarmband und ein Hundehalsband bei jedem Auftritt dazu. „Und ein Iro, den habe ich mir extra dafür schneiden lassen.“