Füchschen-Werbung Sexismus-Vorwurf gegen Brauerei in Düsseldorf: Gehört so eine Werbung auf einen Weihnachtsmarkt?

Düsseldorf · Die Werbekampagnen der Altbier-Brauerei Füchschen sorgen immer wieder für Aufregung. Nun geht es um ein Banner, das auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt hängt. Das Frauenforum will die Werbung verbannen.

Die umstrittene Werbung der Füchschen-Brauerei auf dem Düsseldorfer Weihnachtsmarkt.

Foto: veke

(veke) Rote Dessous, Engelsflügel, lange blonde Mähne: In weihnachtlichem Gewand ziert die bekannte Figur – halb Fuchs, halb Frau – den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt. Daneben der Spruch: „Halleluja! Süßer die Glocken nie klingen“. Mit diesem provokanten Plakat wirbt die Brauerei Füchschen auf dem Burgplatz für ihr Altbier – und sorgt damit erneut für Ärger.

Das Düsseldorfer Frauenforum fordert, die Kampagne zu beenden. Die Darstellung habe keinerlei Zusammenhang zum Produkt und suggeriere eine „herabwürdigende Verfügbarkeit von Frauen“, kritisiert das Frauenforum. „Diese Art der Werbung ist grenzverletzend und unterstützt Formen des Machtmissbrauches bis hin zu Gewalt gegen Frauen.“ Brauerei-Chef Peter König solle die Werbekampagne beenden und das Banner am Burgplatz entfernen, so die Forderung.

Brauerei-Inhaber möchte
an der Kampagne nichts ändern

Damit knüpft der Verein an eine Debatte von 2019 an. Damals schrieben 14 Landtagsabgeordnete einen Protestbrief an König. Auch der Deutsche Werberat schaltete sich ein und beanstandete ein ähnliches Motiv als sexistisch. Mittlerweile sind die unterschiedlichen Fuchs-Abbildungen bei einer Meldestelle 21 Mal als sexistisch eingestuft worden. „Verändert hat sich seither nichts“, heißt es vom Frauenforum. „Sexistische Darstellungen und anzügliche Sprüche in Werbeformaten der Brauerei gehören weiterhin zum geschmacklosen Standard.“

Brauerei-Inhaber Peter König aber hat nicht vor, an der Kampagne etwas zu verändern. Vielmehr wundere ihn, dass diese Forderung nun aufkomme. Denn das Plakat sei nicht neu, es hänge seit Jahren während der Weihnachtsmarktzeit auf dem Burgplatz, so König. Gäste und Kunden hätten kein Problem mit den Fuchs-Darstellungen. „Ganz im Gegenteil, die Leute finden das toll“, sagt König. „Wir sind die einzige Brauerei, die lustige Werbung macht.“ Seine Sicht zum Sexismus-Vorwurf: Die Plakate zeigen keine Frauen, sondern Füchse.

(veke)