Bildung in Düsseldorf Irritation um Musikunterricht

Düsseldorf · Präsenzunterricht kann nur eingeschränkt stattfinden. Viele Familien sind verärgert.

Doris Bischler ist Leiterin der CSM.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Enttäuscht reagieren Eltern und Heranwachsende auf Einschränkungen für den Präsenzunterricht der städtischen Clara-Schumann-Musikschule (CSM). Der ist zwar grundsätzlich wieder möglich, nicht aber an jedem Standort. „Aufgrund einer Präzisierung der Coronaschutz-Verordnung des Landes ist es in den meisten Fällen nicht möglich, allgemeinbildende Schulen für den Unterricht zu nutzen“, sagt Florian Dirszus, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts. Ausnahmen sind Angebote der CSM, die zum Offenen Ganztag gehören oder Teil einer besonderen Kooperation sind.

Für Düsseldorf hat das weitreichende Konsequenzen, da ein erheblicher Teil der Angebote nicht an den eigenen Standorten der CSM, sondern in gewöhnlichen Schulgebäuden stattfindet. „Knapp 40 Standorte und fast 2400 Kinder und Jugendliche sind von der Einschränkung betroffen“, sagt die Leiterin der CSM Doris Bischler. Zum Vergleich: Aktuell gibt es insgesamt knapp 7800 CSM-Schüler (ohne Offenen Ganztag).

Für Verwirrung hatte gesorgt, dass die Stadt vor einer Woche mitgeteilt hatte, die CSM könne ab dem 6. November „wieder vollumfänglich Präsenzunterricht an allen Standorten anbieten“. Grundlage dafür sei die aktuelle Coronaschutz-Verordnung des Landes. „Kurz darauf kamen die Präzisierungen zur Umsetzung der Vorschriften“, stellt Bischler fest. Dort, wo es möglich sei und Sinn mache, würden die Heranwachsenden nun digital unterrichtet.

Landesverordnung sorgt
für Enttäuschung

Viele Familien stellt das aber nicht zufrieden. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum meine Tochter jeden Vormittag zum Unterricht mit mehr als 20 anderen Schülern in den Räumen einer allgemein bildenden Schule in Benrath verpflichtet ist, am Nachmittag aber keinen Einzelunterricht, mit Mund-­Nasen-Bedeckung, in demselben Gebäude haben darf“, sagt eine Mutter.

Dirszus kann verstehen, dass die Umsetzung der Landesverordnung für Enttäuschung sorgt, die Vorgaben des Schulministeriums hätten aber keinen Spielraum gelassen. „Das müssen andere Kommunen im Land auch so machen.“ Musikschul-Angebote seien – jenseits von OGS-Projekten und Kooperationen – eben nicht mit dem Unterricht von Gruppen oder Klassen der jeweiligen Schule verbunden. Sie seien „außerschulisch“ und deshalb momentan aus Gründen des Infektionsschutzes nach Einschätzung des Landes verzichtbar.