Neues Quartier Düsseldorfer Metro plant in Flingern ein grünes Zukunftsviertel

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Konzern will mit 2000 Mitarbeitern in Flingern bleiben, aber den eigenen Großmarkt verlegen. Stattdessen könnten dort mehr als 1000 Wohnungen in einem urbanen Quartier entstehen.

Sieger im Städtebau-Wettbewerb für den Metro-Campus ist das Büro ACME (London) mit Partnern. Der Metro-Campus liegt neben der Grafenberger Allee an der Schlüterstraße/Walter-Eucken-Straße.

Foto: ACME, London mit Stadt Land Fluss, Berlin mit Kieran Fraser Landscape Design, Wien

ln Flingern entsteht auf dem Areal des Metro-Campus ein neues Quartier. Es soll gegenüber anderen Neubauvierteln in Düsseldorf urbaner, grüner, gemischter und offener werden. Die Jury hat am Mittwoch nach mehrstündiger Sitzung einstimmig das Londoner Architekturbüro ACME mit seinen Partnern Stadt Land Fluss (Berlin) und  Kieran Fraser Landscape Design (Wien) im städtebaulichen Wettbewerb zum Sieger erklärt. Zwischen 1000 und 1500 Wohnungen könnten je nach Größe auf dem Gelände entstehen, das sind ungefähr so viele wie im benachbarten Grafental oder beim geplanten Glasmacherviertel in Gerresheim.  

Das Metro-Gelände liegt nahe der Grafenberger Allee zwischen Schlüterstraße, Walter-Eucken-Straße und Metrostraße. Es ist 9,2 Hektar groß. Für die Überplanung ist das Areal in drei Abschnitte unterteilt worden. Die Metro-Zentrale mit seinen rund 2000 Mitarbeitern soll vor Ort bleiben (Bereich A), der lange und geschlossene Büroriegel an der Schlüterstraße könnte aber aufgebrochen werden. Neben dem bestehenden Metro-Hochaus an der Ecke zur Grafenberger Allee hat ACME ein zweites Hochhaus in Holz-Hybrid-Bauweise gestellt. 

Die Abschnitte B und C bedeuten große Transformation: Der Cash & Carry-Markt wird verschwinden und wahrscheinlich an der Ulmenstraße neu gebaut, der Media-Markt macht ebenso Platz, könnte aber als Mieter zurückkehren. ACME nutzt den vielen freien Raum für eine robuste Struktur, die aber immer wieder aufbrochen wird. Dieses Quartier wird von vielen Seiten begehbar sein, es ist in alle Richtungen gut vernetzt, teils sind es sogar die Gebäude selbst durch Brücken auf den Dächern. Vier öffentliche Räume entstehen, sie sind meist grün, bilden Plätze und Verbindungswege durch das Areal aus. Die Dächer sind ebenfalls begrünt oder werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Wie grün das Quartier vergleichsweise werden soll, zeigt das Luftbild mit dem Blick aufs Grafental. 

 Autos werden im Siegerentwurf unter die Erde verbannt, stattdessen gibt es allenfalls Shared Spaces (geteilte Verkehrsräume) und Mobility-Hubs. Vielfalt prägt den neuen Campus, es gibt neben den Wohnungen Platz für Handel inklusive einer Markthalle, Gastronomie,  soziale Infrastruktur, Gewächshäuser, Ateliers, Büros, Start-up- und Co-Working-Flächen.  

 „Perspektivisch könnte hier ein urbanes Quartier entstehen, das den Metro-Campus unter allen Aspekten der Nachhaltigkeit und den Herausforderungen des Klimawandels, veränderten Mobilitätsanforderungen sowie demografischer Entwicklungen in die Zukunft führen könnte“, sagt Jürgen Schwarze, Chief Financial Officer der Metro Properties. Stadtplanungsdezernentin Cornelia Zuschke spricht von einer „neuen Art der nutzungsgemischten Quartiersentwicklung mit Wohnen, Arbeit und Handel“. Der Sieger biete hohe Freiraumqualitäten und ergänzende Infrastruktureinrichtungen wie Schule, Kitas und eine Pflegeeinrichtung. „Wir können uns alle auf ein richtungsweisendes Quartier der Zukunft in Düsseldorf freuen“, sagte Zuschke.

Zweiter des Wettbewerbs wurden ebenfalls einstimmig Lorber Paul Architekten (Köln), einen Anerkennungspreis erhielt Caspar.schmitzmorkramer (Köln), die beide jeweils mit Partnerbüros angetreten waren.

Info Die Entwürfe der sechs Finalisten sind zu sehen unter metro-campus.de.