Schreiben an Stadtrat Düsseldorfer Student schreibt wegen der Umweltspur Brief aus Wien
Düsseldorf · Im Dauerstreit um die Düsseldorfer Umweltspur bekommt das Düsseldorfer Rathaus unerwartete Schützenhilfe. Ein Düsseldorfer, der inzwischen in Wien studiert, beschreibt in einem Brief seine positiven Erfahrungen mit einem ähnlichen Projekt in Österreichs Hauptstadt.
Im Streit um die Düsseldorfer Umweltspuren ist die Verwaltung einen ungewöhnlichen Weg gegangen und hat den Brief eines Wiener Studenten an die Mitglieder des Stadtrats weitergeleitet. In dem Schreiben stellt sich der gebürtige Düsseldorfer hinter das Projekt mit den Sonderfahrbahnen - und verweist auf positive Erfahrungen aus der österreichischen Hauptstadt.
Anlass des Briefes war laut dem Studenten die große Anzeige in einer Düsseldorfer Zeitung, in der sich die „Interessengemeinschaft Königsallee“ vergangene Woche offensiv gegen die Umweltspuren positioniert hatte. In dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur im Wortlaut vorliegt, heißt es: „Hier in Wien gibt es seit Jahren eine ganz normale Busspur. Niemand musste diese in einem Anflug von Polemik "Umweltspur" taufen. Diese kann, wie in Düsseldorf, von Bussen, Taxis und mit dem Fahrrad genutzt werden.“
Auch in Wien habe „es natürlich Zeit gebraucht, bis sich solch eine verkehrstechnische Neuerung etablieren konnte. Heute wird die Spur jedoch sehr gut angenommen, vor allem Fahrradfahrern ermöglicht sie einen entspannteren Weg durch die Stadt.“ Die Rücknahme der Spuren für Düsseldorf wäre „ein Schritt in die Vergangenheit“, so der Student: „In anderen Städten ist sie ein erprobtes Konzept.“
Die Interessengemeinschaft Königsallee, ein Zusammenschluss der Händler an der bekannten Prachtmeile, sieht das komplett anders. Der Verein hatte in einem Offenen Brief an den Stadtrat, der als ganzseitige Anzeige in der „Rheinischen Post“ erschien, die Rücknahme der Umweltspur gefordert. Sie spalte die Gesellschaft und schütze die Umwelt nicht.