Immobilien in Düsseldorf Die letzten städtischen Grundstücke für Einfamilienhäuser
Düsseldorf · Die Stadt bereitet die Verlosung von Grundstücken für die Bebauung mit Einfamilienhäusern vor. Wie dafür der Zeitplan aussieht und wo die Verwaltung noch weitere Flächen mit ähnlichem Potenzial sieht.
Die Stadt besitzt nur noch wenige Grundstücke, die sich zur Bebauung mit Einfamilienhäusern eignen. Umso mehr werden sie zu einem raren und begehrten Gut. Das zeigte zuletzt etwa das große Interesse nach Ankündigung einer Verlosung von zwei Grundstücken. Die Stadt sagt nun auf Nachfrage unserer Redaktion, wie es mit diesen weitergeht und welche Flecken für die Bebauung mit Einfamilienhäusern noch infrage kommen.
Konkret sind die Pläne für acht Grundstücke am Pastor-Dörr-Ring, nahe der Münchener Straße mit einer Gesamtfläche von mehr als 3000 Quadratmetern für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften. Den Preis gibt die Stadt nach Bodenrichtwert mit 1150 Euro pro Quadratmeter und insgesamt mit 3,7 Millionen Euro an. Auch der Verkauf des 651 Quadratmeter großen Grundstücks an der Bonifatiusstraße, hinter Hausnummer 96, wird angestrebt, für 644 490 Euro.
Wie am Ende vorgegangen wird, liegt in Händen der Politik. Die Stadt empfiehlt hier den Verkauf und keine Erbpacht, zudem sollen Düsseldorfer Familien ohne Grundbesitz bevorzugt werden, möglichst mit einem Einkommen nicht mehr als 60 Prozent über der Grenze für öffentlich geförderten Wohnraum. Konkret werden soll es im ersten Quartal mit einer Beschlussvorlage für die Politik, wie die Stadt mitteilt. Nach der politischen Entscheidung sollen dann nach einer Veröffentlichung auf der Internetseite der Stadt drei Monate lang Bewerbungen möglich sein, laut Stadt wohl im zweiten Quartal. Bei mehreren Bietern soll eine Verlosung erfolgen.
In den vergangenen zehn Jahren hatte die Stadt noch verhältnismäßig viele Einfamilienhausgrundstücke verkauft – 111 waren es nach Angaben eines Sprechers. Vor allem zwischen 2013 und 2016 hatte es dafür zahlreiche Verlosungen gegeben, wodurch ein zweistelliger Millionenbetrag eingenommen worden sei.
Danach allerdings habe die Stadt „nur noch einzelne, für eine Verlosung in Betracht kommende Einfamilienhausgrundstücke in nicht zusammenhängenden Baugebieten identifiziert“. Da die Vergabeprozesse allerdings aufwendig seien, habe man diese zunächst zurückgestellt.
Nun sind laut Sprecher allerdings weitere Vergaben im Erbbaurecht geplant – und zwar im „Märchenland“ in Flingern, in der Siedlung Tannenhof in Vennhausen, im südlichen Hassels sowie in der Vogelsiedlung in Unterrath. Insgesamt handelt es sich laut Stadt um sechs ermittelte Flächen. Eine Aufteilung aufgrund der Größe der Grundstücke sei denkbar.
Doch noch ist die städtische Aufarbeitung nicht abgeschlossen. Zudem wird danach auch in diesen Fällen die Politik entscheiden, für welche Grundstücke Abnehmer gesucht werden sollen. Ein Stadtsprecher sagt zudem: „Die Vergabe soll in einem geordneten und gleichberechtigten Verfahren erfolgen.“
Deshalb will die Stadt auch noch nicht verraten, wo die Grundstücke ganz genau liegen. Warum sie vor allem aufs Erbbaurecht setzt, hatte sie zuletzt im Wohnungsausschuss ausgeführt. Zum einen wird dieser Ansatz bereits seit einiger Zeit verfolgt, weshalb so auch aus Gründen der Gleichberechtigung weiterverfahren werden soll. Zudem könne vermieden werden, „dass Subventionen, etwa für öffentlich-geförderte oder preiswerte Wohnungen, lediglich über einen begrenzten Zeitraum und nicht wie beim Verkauf einmalig gewährt werden, und damit insbesondere eine spätere Bodenwertsteigerung beim Vertragspartner verbleibt“. Bei den aktuell anstehenden Verlosungen soll dennoch verkauft werden, da es sich aus Sicht der Stadt um eine schwierige Vermarktungssituation in nicht zusammenhängenden Siedlungsgebieten handelt.
Darüber hinaus verfügt auch die Städtische Wohnungsgesellschaft (SWD) noch über Grundstücke, die sich für die Bebauung mit Einfamilienhäusern eignen. Laut Stadt handelt es sich um zwei Areale mit Grundstücken in einer Gesamtgrößenordnung von rund 6500 Quadratmetern. Ein Bereich sei in Unterrath, ein weiterer in Eller verortet. Zum Teil sind die Flächen heute verpachtet und vermietet.