Düsselferien: Platzvergabe per Losverfahren?
Große Nachfrage nach Ferienaktionen. Jugendamtsleiter Horn regt eine neue Regelung an.
Düsseldorf. Drei Wochen lang wollten Pascal (14) und André (7) im Sommer zum Ferienprogramm „Düsselferien“ gehen. Als ihr Vater Andreas Kramer Mitte Mai zum Anmeldetermin in der Freizeiteinrichtung Lüderitzstraße auftauchte, gab es lange Gesichter: In den Stunden zuvor waren Wartemarken verteilt worden, die gewünschten Plätze weg. „Das Ganze hat den Beigeschmack, dass die Marken womöglich unter dem Tisch weggegangen sind“, ärgert sich Kramer.
Kramer ist nicht allein. Wenn die Sommerferien bevorstehen, sind viele auf der Suche nach einem Platz für ihre Kinder im Ferienprogramm. Beliebte Aktionen werden förmlich überrannt.
Für das dreiwöchige Düsseldörfchen des Vereins Akki zum Beispiel wurde die Teilnehmerzahl in diesem Jahr extra von 270 auf 290 aufgestockt. Und das reicht noch nicht: Auf einer Nachrückliste stehen nach der Anmeldung noch 40 Namen.
Auf der Suche nach einer besseren Lösung wurde bei Akki umgestellt: Weil viele Eltern in den frühen Morgenstunden vor dem Zentrum warteten, konnten sie sich diesmal schon vor dem Anmeldetermin auf einer Liste eintragen. „Das Anstehen war unwürdig. Durch das neue System haben wir Wartezeit erspart“, sagt Vize-Geschäftsführer Hans-Peter Rams.
Ganz neu anpacken will das Thema Jugendamtsleiter Johannes Horn. Er möchte den Trägern vorschlagen, für die Anmeldung im kommenden Jahr eine neue Plattform einzurichten.
„Dort könnten sich alle interessierten Eltern eintragen, und am Ende werden die Plätze ausgelost — wie beim Kita-Navigator“, sagt Horn. Ob die Anmeldungen persönlich, telefonisch oder per Internet möglich wären, sei noch zu klären. Ebenso, ob der Stadtjugendring beim Verfahren hilft.
Zudem verweist Horn darauf, dass die Stadt viele attraktive Angebote im Ferienprogramm habe. „In Düsseldorf bekommt jedes Kind einen Platz für die Ferien“, sagt er. Auch die Söhne von Andreas Kramer sind untergekommen — sie besuchen jetzt ein Ferienprogramm in Eller.