Rollhockey: Der Glaube an das Unmögliche lebt
Der TuS Nord kann am letzten Spieltag noch Meister werden.
Düsseldorf. Sebastian Müller lacht viel in diesen Tagen. Anspannung ist für den Trainer von Rollhockey-Bundesligist TuS Nord ein Fremdwort. Auch in der Woche vor dem entscheidenden letzten Spiel in Finalrunde.
Gegen Titelverteidiger ERG Iserlohn (Samstag, 15:30 Uhr, Eckenerstr.) kann der TuS bei einem Sieg mit acht Toren Vorsprung doch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Meistertitel holen.
„Wieso soll ich mich verrückt machen? Wir haben doch schon den Pokalgewinn in der Tasche“, sagte Müller, der nicht das Gefühl hat, dass Druck auf seiner Mannschaft lastet. Dass ein hoher Sieg gegen den mit vielen Nationalspielerinnen bestückten Favoriten schwer wird, ist aber auch dem TuS-Coach klar: „Natürlich ist Iserlohn stark. Aber ich weiß, was meine Mannschaft leisten kann. Auch wir sind sehr stark, bewegen uns auf Augenhöhe mit Iserlohn.“
In der Tabelle der Finalrunde liegt der TuS vor dem letzten Spieltag drei Punkte hinter dem Spitzenreiter. Ein hoher Sieg ist notwendig, um vorbeizuziehen, weil es im Hinspiel in Iserlohn eine heftige 5:12-Pleite für den TuS setzte - bis heute die einzige Niederlage in der gesamten Saison. „Das war ein schwarzer Tag für uns. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir auch diesen Gegner schlagen können“, erklärte Müller. Im Viertelfinale des Pokals hatte der TuS Iserlohn mit einem 4:2-Heimsieg aus dem Wettbewerb geworfen.
Verletzungssorgen hat Nord nicht. Alle Spielerinnen sind fit. Einen Schwachpunkt beim Gegner hat Trainer Müller schon ausgemacht: „Die Torhüterin ist nicht die Beste. Das wissen wir. Das weiß aber auch Iserlohn.“ Die Devise für das gefühlte Endspiel ist also klar. Der TuS muss von Beginn an versuchen, möglichst häufig zum Torabschluss zu kommen.
Die Hoffnungen ruhen auf den erfahrenen Spielerinnen, wie Marie Theiler, Ricarda Schulz sowie Nicole und Daniela Paczia. Sie sollen mit ihrer Treffersicherheit die Sensation ermöglichen. Coach Müller ist optimistisch: „Eigentlich ist es unmöglich, so hoch zu gewinnen. Aber ich glaube an mein Team. Es ist Zeit für ein Rollhockeywunder.“