Startschuss am 26. Juni Pop-up-Freizeitpark „Düsselland“ entsteht auf Messegelände

Düsseldorf · Die Schausteller sind optimistisch, das Hygienekonzept spielt eine große Rolle. Mehr als 3500 Besucher zugleich werden nicht hereingelassen.

Aufbauarbeiten auf dem Messegelände beim Düsselland. Hier das Riesenrad von Oscar Bruch.

Foto: David Young

„Das Düsselland soll kein Ersatz für die Rheinkrimes sein“, sagt Schausteller Oscar Bruch. Alle freuen sich im nächsten Jahr wieder auf der Rheinwiese zu stehen. Das ist in diesem Jahr nicht möglich. Durch die Coronakrise wurden alle Großveranstaltungen abgesagt. Das trifft die Schausteller besonders. Claudia und Thomas Clauß aus München ist die gesamte Saison weggebrochen. Insgesamt zwölf Plätze von Hamburg bis München wollten sie mit ihrem Flip Fly bespielen. „Wir waren komplett ausgebucht“, sagt Thomas Clauß. Jetzt haben sie ihr Fahrgeschäft — eine Art gigantische Schiffsschaukel, auf der sich noch jeder Platz um sich selber dreht — auf dem Messegelände aufgebaut. „Wir sind froh das wir als Münchner dabei sind“, sagt Claudia Clauß. Fahrgeschäfte der Familie sind seit 50 Jahren auf der Rheinkirmes dabei. Thomas Clauß betreibt das Familienunternehmen in der fünften Generation. Er ist optimistisch: „Vielleicht ist das die neue Form von Volksfesten. Ich bin positiv eingestellt.“ Besonders die Infrastruktur an der Messe begeistert ihn.

Angela Bruch möchte die neuen Züge ihrer Achterbahn endlich ausprobieren. 2,5 Millionen Euro hat sie investiert, sagt Bruch. Es gibt neue Bremsen. Die Fahrt soll weicher und leiser sein. Vor drei Monaten sollten die neuen Züge ihre Premiere in Frankfurt haben. Dann kam Corona. Jetzt also „Düsselland“. Der Pop-up-Freizeitpark ist ein Versuch. Eine Notlösung. Aber alle sind optimistisch. „Die Leute wollen wieder raus, zusammen etwas machen und sich begegnen“, sagt Angela Bruch. Dafür wird im „Düsselland“ ein beeindruckendes Angebot aufgebaut. 20 Fahrgeschäfte, darunter viele Großattraktionen, die sonst nur auf den ganz großen Volksfesten — dem Oktoberfest in München, der Cranger-Kirmes oder eben auf der Rheinkirmes — zu sehen sind. Alkohol wird nicht ausgeschenkt, dafür gibt es etliche Essensbuden, zwei Achterbahnen, eine Wildwasserbahn und eine Motorrad-Hochseilshow. Aber auch Entenangeln und ein Kinderkarussell. „Düsselland“ gibt sich familienfreundlich.

Flip Fly von den Schaustellern Clauß in Düsselland. Foto: jh

Foto: jh

Desinfektionsmittel
an jedem Fahrgeschäft

Dabei spielen die Hygienemaßnahmen eine große Rolle. An allen Geschäften, am Eingang und an den Kassen gibt es Desinfektionsmittel für die Gäste, sagt Angela Bruch. Außerdem werden die Geschäfte nach jeder Fahrt desinfiziert. Auf den Attraktionen gilt Maskenpflicht. Auf dem Rundgang nicht. Es werden auch nicht alle Plätze besetzt. In den Zügen der Achterbahn dürfen nur maximal zehn der 20 Plätze besetzt werden. Um die Regelungen besser einhalten zu können, gilt auf dem Gelände eine Einbahnstraßenregelung. Die Besucher laufen das Gelände auf einem vorgegebenen Rundweg ab. Wenn die letzten Gäste vorbei sind, sollen die Schausteller ihre Geschäfte schon desinfizieren. Tickets gibt es online bereits zu kaufen. Es soll aber auch eine Tageskasse geben. Die Tickets gelten jeweils für einen genauen Zeitslot von drei Stunden. In der Woche kostet ein Ticket acht Euro, am Wochenende zehn. Die Fahrgeschäfte kosten jeweils extra. Die Preise sollen aber alle im Preis reduziert sein. Zu jedem Zeitslot können 3500 Personen auf das Gelände. Das sind bei der Größe des Geländes zehn Quadratmeter pro Person, sagt Angela Bruch. Los geht es am 26. Juni. Vorerst bis zum 26. Juli. Wenn es gut läuft, wird eine Woche verlängert.