Galoppsport Lancade gewinnt die German 1000 Guineas

Düsseldorf · Die Stute aus dem Stall Raffelberg setzt sich bei der 100. Auflage des Klassikers durch. Topfavoritin Rose of Kildare wird nur Dritte.

Adrie de Vries und Lancade (r.) gewannen eindrucksvoll.

Foto: Horstmüller

Außenseiterin Lancade aus dem Rennstall von Trainerin Yasmin Almenräder aus Mülheim an der Ruhr hat am Sonntag die 100. German 1000 Guineas beim fünften Königsallee-Renntag auf der Galopprennbahn am Grafenberg gewonnen. Mit dem Niederländer Adrie de Vries  im Sattel setzte sich die für den Stall Raffelberg angetretene Dreijährige mit sehenswertem Endspurt gegen die Mitfavoritin No Limit Credit (Clement Lecoeuvre) und die englischen Favoritin Rose of Kildare (Ioritz Mendizabal) durch.

Der erste Stutenklassiker der deutschen Turfsaison führte über 1600 Meter und war mit insgesamt 62 500 Euro Preisgeld dotiert. Dabei hinterließ die 12,3:1-Außenseiterin bleibenden Eindruck und verließ nach 1:36,08 Minuten als Siegerin das Geläuf. Lancade wurde für 6250 Euro für das Rennen nachgenannt.

Zuschauer waren keine auf der Rennbahn zugelassen, allerdings waren bei den zwölf Prüfungen erneut Besitzer der startenden Pferde zugelassen.  Die Siegerin Lancade steht im Besitz des Stalles Raffelberg, dazu gehören unter anderem Hans Bierkämper und Michael Bergmann, die Vizepräsidenten des Rennclubs Mülheim. Siegreiter Adrie de Vries gewann den Düsseldorfer Klassiker zum zweiten Mal nach 2001 mit Kali. Trainerin Yasmin Almenräder: „Das war ein Wechselbad der Gefühle. Im Führring hatte sich die Stute losgerissen und konnte wieder eingefangen werden. Adrie de Vries hat ihr ein perfektes Rennen serviert. Er hat immer an die Stute geglaubt und uns bestärkt, Lancade für das klassische Rennen nachzunennen. Es ist unser größter Erfolg als kleines Team in Mülheim. Ich bin überglücklich. Es ist kaum zu glauben.“

Ebenfalls bemerkenswert: Der mit 12 500 Euro dotierte BMW-Preis, das zweite Hauptereignis des Tages und ein wichtiges Vorbereitungsrennen für den 162. Preis der Diana, endete mit dem Sieg von Elle Memory (Lukas Delozier), die Peter Schiergen in Köln für das Gestüt Wittekindshof trainiert. Auf den Plätzen folgten die ebenfalls stark laufenden Sister Lulu (Martin Seidl) vor Americana (Rene Piechulek).

Erfolgreichste Sportler des Tages waren Trainer Peter Schiergen mit zwei Siegen sowie Jockey Lukas Delozier mit drei Tagestreffern. Auch der Wettumsatz von 309 948,46 Euro konnte sich sehen lassen. Geschäftsführerin Andrea Höngesberg: „Wir haben uns heute sehr über den Besuch von Oberbürgermeister Thomas Geisel und seiner Frau Vera gefreut, die sich ein persönliches Bild von der Situation vor Ort machen wollten“.

Auch der am 2. August als Höhepunkt der Düsseldorfer Turfsaison geltende Renntag um den 162. Preis der Diana ist ohne Zuschauer geplant. Gute Nachrichten für alle Aktiven des Galopprennsports: „Die bisher aufgrund der Corona-Pandemie halbierten Rennpreise werden am wichtigsten Düsseldorfer Galopprenntag des Jahres auf die volle Höhe aufgestockt“, sagte Andrea Höngesberg.