Stadtplanung Ein neuer Versuch für den Bahnhofsvorplatz

Stadt und Bahn haben sich auf Eckpunkte geeinigt. Angedacht sind ein Parkhaus und Tunnel für Fahrräder, ein 100 Meter hohes Hochhaus und versetzte Haltestellen. Die Planung ist am Mittwoch im Ausschuss.

Stadt und Bahn haben sich auf Eckpunkte geeinigt. Angedacht sind ein Parkhaus und Tunnel für Fahrräder, ein 100 Meter hohes Hochhaus und versetzte Haltestellen. Die Planung ist am Mittwoch im Ausschuss.

Foto: Arend

Düsseldorf. Die Stadt wagt einen neuen Vorstoß in Sachen Konrad-Adenauer-Platz. Dass die Fläche vor dem Hauptbahnhof schöner werden soll, hat Oberbürgermeister Thomas Geisel bereits im Wahlkampf versprochen. Bislang waren die Pläne aber noch nicht konkret. Nun will die Stadt enger mit der Bahn — zuständig ist die DB Station & Service — zusammenarbeiten.

Verlegte Haltestellen, neues Hochhaus, Platz für Carsharing, Fahrräder und Gastronomie. So könnte es vor dem Bahnhof aussehen. Schema: Stadt Düsseldorf

Gemeinsam wurden Eckpunkte festgelegt, die den Rahmen für einen europaweiten „Realisierungswettbewerb mit Ideenteil Neugestaltung Konrad-Adenauer-Platz und Revitalisierung Bahnhofsumfeld“ bilden sollen. Diese Rahmenvereinbarung wird am Mittwoch in einer Sitzung von Planungsausschuss und Bezirksvertretung 1 abgestimmt. Verkehre optimieren, einen Ankunftsort schaffen, der auch als Treffpunkt und Aufenthaltsort dient, insgesamt eine attraktive Eingangssituation zur Innenstadt schaffen — das ist, laut Rahmenvereinbarung, das Ziel der Umgestaltung. Neben dem Wettbewerb sollen sich auch Bürger in das Planungsverfahren einbringen können.

Zum einen könnte rechts vom Ausgang, im Bereich des ehemaligen Saalbaus wo sich die Diskothek „Rheingold“ befand, ein etwa 100 Meter hohes Hochhaus mit einer möglichen Ausnutzung von etwa 28 500 Quadratmetern neu entstehen. Der Zweck steht noch nicht fest. „Das soll sich im Rahmen des Wettbewerbs herausstellen“, sagt Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses.

Zudem solle der Verkehr auf dem Vorplatz und der Busbahnhof besser organisiert werden. Das beinhaltet zum Beispiel die Entzerrung der Straßenbahnhaltestellen. Anders als in einer früheren Planung, sollen diesmal alle vier Gleise erhalten bleiben. Auch der Verkehr für Autos und Fahrradfahrer soll verbessert werden: Angedacht sind hier rechts vom Ausgang Flächen für Kurzzeitparkplätze, Taxen und Gastronomie.

Auch für Carsharing-Anbieter soll hier Platz eingeräumt werden. Fahrradfahrer sollen die linke Seite des Ausgangs nutzen können. Möglich seien hier überdachte Fahrradstellplätze und die Gelegenheit, das Leihfahrradangebot „Call a bike“ der Bahn zu nutzen.

Die Stadt will auch den Südtunnel des Bahnhofs zum Fahrradtunnel machen. Dieser ist bislang nicht öffentlich nutzbar. „Wir hätten hier gerne eine Durchgangsverbindung für Radfahrer“, sagt Fils. Bislang sei die Bahn noch nicht bereit, den Tunnel zu öffnen — Planungsziel der Stadt sei der Fahrradtunnel aber.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die Empfangshalle des Bahnhofs. In der Rahmenvereinbarung zwischen Stadt und Bahn heißt es hierzu: „Das Empfangsgebäude soll bis hin zu den Möglichkeiten einer Erneuerung mit Ideen versehen werden.“ Was das bedeutet? „Wir wollen uns überraschen lassen“, sagt Fils. Es gebe sicher viele Möglichkeiten, diesen Bereich aufzuwerten. Man wolle Ideengeber nicht zu sehr einschränken.

Auch der Bertha-von-Suttner-Platz ist Teil des Projekts. Dabei gehe es um die Pinkelecken, die verdreckten und verschatteten Bereiche. „Hier wollen wir eine schnelle Verbesserung erreichen“, sagt Alexander Fils.