Ein Zeichen gegen Antisemitismus
Nach Angriff auf 17-Jährigen solidarisieren sich mehrere Hundert Düsseldorfer mit ihren jüdischen Mitbürgern.
Düsseldorf. Das Signal war schön, die Worte aber machten sehr nachdenklich. Der Heinrich-Heine-Platz war am Donnerstagnachmittag gut gefüllt, weil der Düsseldorfer Appell zu einer Mahnversammlung aufgerufen hatte. Die Teilnehmer trugen eine Kippa, solidarisierten sich so mit der Jüdischen Gemeinde und setzten damit ein Zeichen gegen Antisemitismus. Anlass war ein Angriff auf einen 17-Jährigen, der am Freitagabend mit einer Kippa in der Altstadt unterwegs war und von einer zehnköpfigen Gruppe beleidigt und angerempelt worden war.
Man habe sich Vorfälle wie diesen noch vor wenigen Jahren selbst in Albträumen nicht vorstellen mögen, sagte Michael Szentei-Heise, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde. Gleiches gelte für die Beleidigungen und das Mobbing, dem jüdische Schüler heute oftmals ausgesetzt seien. Er sei ratlos und nicht so optimistisch, wie es sonst seinem Naturell entspreche.
Volker Neupert, Koordinator des Düsseldorfer Appell, wandte sich mit kräftigen Worten an die Zuhörer. Düsseldorf müsse seine Weltoffenheit verteidigen und sich gegen Rassismus zur Wehr setzten. „Steht auf und macht’s Maul auf“, forderte Neupert. che