Ellers Hoppeditz kam im Cabrio
Auch in den Stadtteilen wurde der Start der neuen Session gefeiert.
Düsseldorf. Der neue Hoppeditz Klaus Use in Eller ist ein Frühaufsteher. „Ich konnte es nicht erwarten“, rief er rund vier Minuten vor seinem offiziellen Auftritt den Menschen entgegen.
Er kam nicht zu Fuß, sondern ließ sich im offenen Cabrio, gesteuert von seinem Vater Willy, auf den Gertrudisplatz kutschieren. Dort machte er so gut wie alles anders als sein Vorgänger Charly Bohr, der die große Politik mit Häme kommentiert hatte. Seine Rede glich stellenweise einer Mitspielaktion mit dem Publikum.
Er trat nicht als Moralprediger auf, sondern als Conferencier. Der Verein Veedelszoch Eller unter Stefan Jacobi unterstützte ihn darin perfekt. So gab es eine Polonaise für alle, einen Tusch auf Vize-Närrin Ute Ast als frischgebackene Großmutter und anschließend ein fröhliches Miteinander auf dem Platz.
Das Novum aber war, dass er nicht vom Blatt ablas, sondern frei sprach und gekonnt improvisierte. Selbstverständlich ließ er dabei diverse Spitzen gegen die Politik los. Ein Osterfest mit Gipseiern sei genauso unmöglich wie der Gedanke, Sankt Martin abzuschaffen. Sein Motto lautete: „Ich lasse mir mein Leben nicht verbieten.“ Das war vor allem gegen das in Deutschland diskutierte St.-Martins-Aus gerichtet. Wenn es weiter ein Rauchverbot in Kneipen gebe, fange er selbst noch an zu rauchen.
Aber auch die Politik vor Ort wurde durch den Kakao gezogen. Die 12 000 Euro für ein paar Bänke fand er eine Verschwendung. Und das Veto der Naturschutzverbände, das Wellness-Zentrum wegen eines unerlaubten Wasserstegs zu streichen, kommentierte er mit Spott. Auch die 40-Tonner im Gurkenland nahm er aufs Korn.
Zuletzt rief Hoppeditz sogar dazu auf, alles zu nennen, was in Eller fehlt. Das Publikum machte mit und nannte einen Metzger und eine Raucherkneipe als Dinge, die in Eller zur Glückseligkeit fehlen.
Während man in Eller den Start in die fünfte Jahreszeit kaum erwarten konnte, ließ sich der Gerresheimer Hoppeditz viel Zeit. Erst nach Sonnenuntergang, um 17.11 Uhr, betrat Carsten Bolenz im neuen rot-weißen Gewand die Bühne vor dem Gerresheimer Rathaus und ließ sich von Publikum und Bürgerwehr feiern.
Zwischen den vielen Spitzen zum Umbau der Benderstraße, den Klagen gegen Lärm auf Sportplätzen und den fehlenden Lärmschutz der Güterzugstrecke prophezeite er: „In Gerresheim geht bald das Licht aus.“ Dem folgte sogleich ein kompletter Stromausfall auf der Bühne. Mit improvisierter Beleuchtung legte er aber direkt nach und ließ von der Eröffnung des Kö-Bogens bis zur Bundestagswahl kaum ein Thema aus.