Entdecker mit Lust auf Poesie

Ab heute läuft der Vorverkauf für das Düsseldorf Festival im September. Mit dabei ist auch Tatort-Kommissar Matthias Brandt.

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Düsseldorf. Die beiden sind früh dran in diesem Jahr. Christiane Oxenfort und Andreas Dahmen haben aber auch eine für sie wichtige Nachricht zu verkünden bei ihrer Vorschau auf das 24. Düsseldorf Festival im September, für das ab jetzt der Vorverkauf läuft: Als neuen Hauptsponsor haben die Leiter den Düsseldorfer Immobilienentwickler IDR gewonnen. Damit ist zumindest für drei Jahre das als Altstadtherbst groß gewordene und inzwischen international bedeutsame Kulturfest gesichert.

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Oxenfort und Dahmen sind mit Begeisterung dabei, wenn sie von ihren Highlights sprechen. Gruppen, die zum Teil noch nie in Deutschland aufgetreten sind. Neuer Zirkus, der ohne Tiere und Clowns auskommt, und Musiker, die lustvoll Genre-Grenzen etwa zwischen Chanson und Hip Hop überschreiten. Zu diesen Grenzgängern gehört auch die Company Fabolous Beast, die zur Eröffnung am 10. September im Theaterzelt am Burgplatz auftritt. Zu Dudelsackklängen präsentieren die internationalen Tänzer eine Show, die in der irischen Tradition verwurzelt ist aber sich weit entfernt vom gewohnten Tapdance bewegt. „Das ist eher ein getanztes Konzert dieser sehr jungen unglaublich guten Musiker“, sagt Dahmen.

Obwohl sich das Düsseldorf Festival als Entdecker neuer Talente versteht, darf der Schauspieler Matthias Brandt nach seinem Auftritt im vergangenen Jahr wieder dabei sein. Mit dem Jazzpianisten Jens Thomas bietet er Lesung, Konzert und Performance. Das heißt: Brandt trägt aus der Romanvorlage zu Hitchcocks „Die Vögel“ vor, und dazu versetzt Thomas mit Klavier, Gitarre und Stimme ins Gruseln.

Alte Bekannte in Düsseldorf sind auch die Tiger Lillies, die diesmal mit ihren skurrilen Klängen zur Falsett-Stimme und aufwendigen Projektionen in eine romantische Seemannsgeschichte in vergangene Jahrhunderte entführen. Da sitzen die Musiker inmitten wogender Wellen und über ihnen schweben Gespenster und Fantasiewesen.

Wenn ein am Straßenrand abgestelltes Fahrrad plötzlich bunt umstrickt ist, dann ist das Urban Knitting. Eine Friedens- und Protestbewegung. Dass sich Fäden auf ganz andere Weise spinnen lassen, zeigt der schwedische Cirkus Cirkör mit „Knitting Peace“. Akrobaten schweben am Trapez und schaffen poetische Kunstwelten aus Garn. „Wie immer beim Neuen Zirkus tritt das Artistische in den Hintergrund für die theatralische und poetische Wirkung“, erklärt Dahmen.

Die Renaissance des Chansons feiert die Gruppe L’Ultra Bal aus Frankreich und verbindet Walzer mit Rap und Afrobeat. Zu diesem Global Pop können auch die Zuschauer auf die Tanzfläche im Theaterzelt treten, laden die Veranstalter ein. Für den November, jenseits der Festivalzeit, kündigt Oxenfort eine Uraufführung an. Der New Yorker Komponist Daniel Schnyder widmet sich in der Auftragsoper dem biblischen „Abraham“ — zu hören und zu sehen in der Johanneskirche.