Eon: Jeder zweite Arbeitsplatz fällt weg
In Düsseldorf fällt jeder zweite Arbeitsplatz weg. Es soll möglichst keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Düsseldorf. Der Abbau von weltweit 11 000 Arbeitsplätzen beim Energieriesen Eon, davon 6000 in Deutschland, ist besiegelt: Vorstand und Gewerkschaft haben sich auf einen entsprechenden Tarifvertrag geeinigt.
Dieser sieht vor, „dass bei Eon betriebsbedingte Kündigungen weitgehend ausgeschlossen sind“, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Allein in der Düsseldorfer Konzernzentrale soll die Zahl der Stellen von 850 auf 400 sinken. Eon begründet den Stellenabbau mit den Folgen des Atomausstiegs.
Durch die Einigung mit den Gewerkschaften Verdi und IG BCE ist ein möglicher Arbeitskampf bei Deutschlands größtem Energiekonzern abgewendet.
Mit dem Personalabbau will der Eon-Konzern seine Kosten bis zum Jahr 2015 auf 9,5 Milliarden Euro senken und so mehr Spielraum für Investitionen gewinnen. Konzernchef Johannes Teyssen hatte angekündigt, in den kommenden fünf Jahren mindestens sieben Milliarden Euro in erneuerbare Energien zu investieren.
Die Gewerkschaften sprachen von einem „akzeptablen Ergebnis“. Nach hartem Ringen sei es gelungen, den vom Personalabbau Betroffenen ein „hohes Maß an sozialer Sicherheit und Zukunftsperspektiven zu geben“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott.
Die Vereinbarung sieht Vorruhestandsregelungen für Mitarbeiter, die heute 54 Jahre oder älter sind, vor. Zudem wurden Abfindungen, die Gründung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft sowie die Einrichtung einer Transfergesellschaft vereinbart.
Ziel ist es laut Konzern vor allem, die Mitarbeiter zu qualifizieren und in neue Beschäftigung zu bringen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2016.
Der Betriebsratschef der Konzernzentrale in Düsseldorf, Ralf Drewing, sagte unserer Zeitung: „Ich bin heilfroh, dass es eine Einigung auf dieser Ebene gibt. Das sah anfangs nicht unbedingt so aus.“