Erster Spatenstich fürs Balletthaus
Erster Spatenstich am Montag am Steinberg. Der Kaufvertrag für das restliche Gelände ist unterschriftsreif.
Düsseldorf. Es war der erste Spatenstich für das neue Balletthaus — und zugleich auch für ein ganz neues Quartier. Seit Montag wird Am Steinberg gebaut. Wenn in einigen Jahren dort alles fertig ist, wird es auf dem Gelände des ehemaligen Rheinbahndepots zwischen Merowinger und Himmelgeister Straße einen seltenen Mix aus Kultur- und Wohnviertel geben.
Balletthaus Der erste Spatenstich am Montag galt dem neuen Probenhaus für das Ballett der Deutschen Oper. Zur Erinnerung: Der national und international gefeierte Ballettdirektor Martin Schläpfer hatte seinen Verbleib in Düsseldorf von besseren Trainingsbedingungen abhängig gemacht. Darum wird jetzt in Bilk — direkt neben den alten Rheinbahnhallen — ein neues Balletthaus gebaut.
Schon in einem Jahr soll es fertig sein, mit 3000 Quadratmetern Nutzfläche, fünf Sälen (davon zwei in Originalbühnenmaßen), Sauna, Gästeapartment, Physiotherapie und Büroräumen. Bau und den Betrieb für 30 Jahre (inklusive Reinigung und Instandhaltung) übernimmt die Firma Hochtief.
Die Kosten dafür liegen bei 26 Millionen Euro, den die Oper freilich nicht aus dem eigenen Etat erwirtschaften muss — die Stadt wird ihren Zuschuss entsprechend erhöhen. „Ich bin sehr glücklich und voller Erwartung“, sagte Schläpfer. „Das macht Düsseldorf zu einer Tanzmetropole. Jetzt liegt es an mir, das weiterhin zu füllen — und zu erfüllen.“
Wohnen/Ateliers/Linie D Auch was die anderen Teile des ehemaligen Rheinbahn-Areals angeht, wird die Planung konkret. Wie Architekt Karl-Heinz Petzinka bestätigte, ist der Kaufvertrag unterschriftsreif.
Bis Ende des Monats soll er unterzeichnet sein. Petzinka wird die Hallen (wohl für eine einstellige Millionensumme) von der Rheinbahn übernehmen und — so der Zeitplan — bis Sommer 2015 den Bauantrag für den ersten Bauabschnitt vorlegen. Geplant ist u.a. der Bau von rund 30 neuen Wohnungen sowie eine Umnutzung der alten Rheinbahnhallen: Dort soll die Kunstakademie zusammen mit dem Land Künstlerateliers betreiben.
Auch eine Art Straßenbahnmuseum des Vereins „Linie D“ wird es geben — und die Karnevalisten, die dort die Rosenmontagswagen bauen, sollen bleiben können. Planungsdezernent Gregor Bonin spricht deshalb von einem neuen Quartier, das durch die kulturelle Nutzung einen „ganz eigenen, besonderen Charakter“ erhalte.