Kunst im öffentlichen Raum in Düsseldorf Skulpturen im Park Lantz zu sehen
Düsseldorf · Ab Juni werden in der historischen Anlage Künstler für mehrere Wochen ihre Werke vorstellen. Diese sollen einen Bezug zum Park herstellen.
Im Sommer wird es erneut einen temporären Skulpturenpark im denkmalgeschützten Lantz’schen Park geben. Der Kulturausschuss hat für die Umsetzung der Verwendung von bis zu 80 000 Euro aus dem Etat „Kunst am Bau“ zugestimmt und sich für das kuratorische Konzept „Terra incognita“ (lateinisch für unbekanntes Land) von Friederike Fast und Lea Schleiffenbaum ausgesprochen.
„Die Ausstellung vereint Kunstwerke, die sich mit der Gestalt des Ortes, seiner Flora und Fauna, aber auch mit seiner Sozialstruktur und seiner Funktion als Ort der Regeneration auseinandersetzen“, heißt es in dem Konzept der beiden Kuratorinnen. Die 13 Künstler und Künstlerkollektive sollen mit ihren Werken auf örtliche Gegebenheiten reagieren und die vorhandenen Strukturen, wie beispielsweise die leeren Sockel und Baumstümpfe, nutzen.
Shira Wachsmann etwa beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit der Wahrnehmung und dem Erinnerungsvermögen von Pflanzen. Dazu misst sie mit einer von ihr entwickelten Maschine die elektrischen Frequenzen ihrer „Probanden“. Die Messungen werden in einem zweiten Schritt mithilfe einer Programmiersprache in Bilder übersetzt. Im Lantz’schen Park will Wachsmann ihre Versuchsanordnung mit Pflanzen vor Ort fortsetzen.
Das Werk von Michail Pirgelis wiederum basiert auf gefundene Materialien von Flugzeugfriedhöfen. Der Künstler lässt die Abnutzungs- und Witterungsspuren deutlich sichtbar stehen und nimmt an den gefunden Materialien lediglich geringe Veränderung vor. Im Skulpturenpark, der mitten in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens liegt, lässt Pirgelis die Flugzeuge scheinbar vom Himmel fallen.
Der temporäre Skulpturenpark, der bereits das dritte Mal stattfindet, soll vom 11. Juni bis 14. August zu sehen sein. Begleitend dazu sind Veranstaltungen und Projekte geplant. Dazu haben die beiden Kuratoren bereits Kontakt mit dem Förderverein Lantz‘ sche Kapelle aufgenommen, um den Verein bei der Durchführung von Veranstaltungen einzubinden. Kooperation etwa mit dem Kleingartenverein und dem Aquazoo sind geplant.
Mit dem temporären Skulpturenpark wird an zwei Traditionen angeknüpft. So wurde der Park Lantz in der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits mit Skulpturen ausgestattet. Ende der 1970er Jahren wurde die historische Grünanlage dann zu einem großer Skulpturengarten. Der Galerist Alfred Schmela hatte zahlreiche zeitgenössische Plastiken im Park aufgestellt. Die Kunstkommission hat nun empfohlen, die temporäre Ausstellung jährlich fortzuführen.