Politik CDU: Keller will nicht OB-Kandidat in Düsseldorf werden
Düsseldorf · Der Ex-Verkehrsdezernent bekennt sich zu Köln, wo er seit 2016 Stadtdirektor ist. Die CDU entscheidet 2020, wer gegen OB Geisel antritt – einige Namen werden immer wieder gehandelt.
Wer wird OB-Kandidat der CDU bei der Wahl im September 2020? Diese Frage wird im politischen Düsseldorf längst heiß diskutiert, auch wenn CDU-Chef Thomas Jarzombek gebetsmühlenartig wiederholt, dass man den oder die Gegner(in) von SPD-OB Geisel erst im nächsten Jahr aufs Schild heben werde. Nun, Stephan Keller wird es wohl nicht sein. Der Kölner Stadtdirektor, der noch in Düsseldorf wohnt und hier von 2010 bis 2016 Ordnungs- und Verkehrsdezernent war, hat jetzt dem „Express“ klar gesagt: „Nein, ich werden nicht für das Amt des Oberbürgermeisters in Düsseldorf kandidieren.“
Keller war – neben der Ex-Staatssekretärin und Bundestagsabgeordneten Hildegard Müller sowie dem Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert – einer der Namen, der in der Gerüchteküche immer wieder mal aufgewärmt wird. Ob und wie konkret genau er tatsächlich von der Düsseldorfer CDU-Spitze gefragt worden ist, bleibt offen, da hält Jarzombek sich natürlich bedeckt. Gewiss gehört er zu einem Kreis von Persönlichkeiten, die in Frage kommen. Doch ansonsten ist es wie bei der Trainer-Suche in der Fußball-Bundesliga: Nichts ist für einen Verein peinlicher, als wenn im Vorfeld Kandidatennamen durchsickern und die auch noch absagen. Und wenn erst Kandidat Nummer 5 zusagt, der Club den aber trotzdem als absolute Wunschlösung von Anfang an verkaufen muss.
Thomas Jarzombek freut sich zumindest über das große Interesse an der Personalie: „Das zeigt ja, dass man mit uns rechnet, dass man uns den Machtwechsel im Rathaus absolut zutraut – zurecht natürlich.“
Der Kreisverband hat wie berichtet eine zwölfköpfige Strategie- und Findungskommission gebildet, die mit Partei- und Fraktionsspitze die Auswahl trifft. Natürlich spricht auch die Landes-CDU mit Ministerpräsident Laschet ein Wörtchen mit, es soll aber keineswegs das wichtigste oder gar entscheidende sein, hört man aus der selbstbewussten Stadtpartei.
Ein Wort noch zu Stephan Keller. Als der im Sommer 2016 von der WZ und intern von der CDU-Fraktion auf die Gerüchte, er gehe nach Köln, angesprochen wurde, dementierte er alles. Um kurz darauf seine Ernennungsurkunde in der Domstadt zu unterschreiben.