Panne Falsche Farbe am Schauspielhaus: Ende der Baustelle nicht in Sicht

Düsseldorf · Bei der Feier des Jubiläums wird die Fassade nicht komplett sein. Erneute Beschichtung brachte keinen Erfolg.

Teile der Fassade sind bereits montiert, einige jedoch mit der falschen Farbe.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Die Sanierung des Schauspielhauses verzögert sich immer weiter. Ursprünglich sollte die im Dezember 2017 gestartete Erneuerung von Dach und Fassade für knapp 20 Millionen Euro im September dieses Jahres abgeschlossen sein, doch nun ist völlig offen, wann die Bauarbeiten beendet werden können, wie die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion sagt. Der Grund: Teile der wieder montierten Fassade haben eine falsche Beschichtung und damit einen abweichenden Farbton. Er ist laut Stadt dunkler und hat einen höheren Gelb-Anteil, was mit bloßem Auge zu erkennen ist. Allerdings sei der „aufzubringende Farbton denkmalrechtlich abgestimmt“, und leite sich unmittelbar von der Originalbeschichtung ab, sodass es für ihn eine klare Vorgabe gebe.

Erste Korrekturversuche sind bereits gescheitert, da auch nach einer erneuten Beschichtung der betroffenen Paneelen Mängel feststellbar waren, wie die Stadt sagt. Somit steht mittlerweile fest, dass sich die Hoffnungen des Schauspielhauses nicht erfüllen werden, das Jubiläum 50 Jahre nach der Eröffnung des Baus ab Mitte Januar mit einer kompletten Fassade feiern zu können, die ja stilprägend für das Haus ist. Sie wird „nicht vollständig montiert sein“, heißt es vom Kulturdezernat.

Noch ist offen, wie der Mangel beseitigt werden kann

Immerhin: Gerüste, Bauzäune und Containern sollen bis Jahresende zurückgebaut und die Flächen rund um das Schauspielhaus befestigt werden. Nach den Festwochen vom 16. Januar bis zum 26. Januar sollen dann die Arbeiten am Theater wieder aufgenommen werden, etwa um die Platzflächen zu gestalten.

Doch wie geht es mit der 5500 Quadratmeter großen Fassade weiter? „Die Ursache für die Fehler in der Beschichtung werden derzeit gutachterlich geklärt“, heißt es von Seiten des Kulturdezernats. Fest stehe lediglich, dass die ausführende Firma verantwortlich sei. Sie hatte die neuen Paneelen wie zuvor abgestimmt aus Aluminium und nicht mehr aus Stahlblech gefertigt, sodass keine Korrosion mehr möglich sein soll und weil das geringere Gewicht statische Vorteile mit sich bringe. Auch die Ausmaße des Mangels müssten noch geprüft werden, also die Frage, wie viele der etwa 30 Zentimeter breiten und je nach Blech vier bis 16 Meter hohen Elemente, falsch beschichtet wurden.

Unklar ist laut Stadt zudem, wie der Fehler behoben werden kann und welche Kosten das nach sich zieht, da das ebenfalls vom Ergebnis der gutachterlichen Prüfung abhänge. Die Gespräche mit der verantwortlichen Firma liefen „konstruktiv und lösungsorientiert“.

All diese offenen Problemstellen führen schlussendlich sogar dazu, dass die Stadt das Ende der Baustelle Schauspielhaus zurzeit nicht abschätzen kann.

Nicht nur die Mängel an der erneuerten Fassade führten zu Verzögerungen, sondern auch andere Überraschungen wären der Sanierung. So seien etwa in den Decken sowie im Sockel der Betonfassade größere Schäden als angenommen festgestellt worden. Außerdem hätten zusätzliche Schritte eingeleitet werden müssen, um die Entwässerung der Dachfläche einschließlich des Regenrückhaltebeckens einzurichten. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Dennoch gibt es natürlich auch sichtbare Fortschritte auf der Baustelle. Alle 250 Fenster sind drin. Auch die Unterkonstruktion der Fassade sowie die Dämmung konnten der Stadt zufolge vollständig montiert werden. Abgeschlossen seien zudem die Dichtungsarbeiten am Dach.