Düsseldorf Falschen Führerschein beim Freund gekauft: 4600 Euro für nichts

Ein 23-Jähriger hatte sich den Führerschein ohne Prüfung bei einem Freund gekauft. Noch am gleichen Tag wurde er wieder einkassiert.

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Düsseldorf. Schon zweimal ist ein 23-Jähriger durch die Fahrprüfung gefallen. Doch sein Chef machte dem junge Mann Druck, endlich den Führerschein zu machen. Ein guter Freund bot Hilfe an. Er habe Kontakte zu einer Fahrschule. Die könne das begehrte Dokument notfalls auch ohne Prüfung beschaffen. 2500 Euro zahlte der Industriemechaniker und bekam dafür eine Totalfälschung, die noch am gleichen Tag bei einer Autovermietung aus dem Verkehr gezogen wurde. Am Donnerstag brummte ihm das Amtsgericht noch einmal 2100 Euro wegen Urkundenfälschung auf. Macht 4600 Euro, obwohl ein Führerschein in weiter Ferne ist.

„Zuerst war von einem Crash-Kurs bei der Fahrschule die Rede“, erzählte der Angeklagte, der dafü 1200 Euro zahlte. Dann kam der Vorschlag, dass es auch ganz ohne Fahrprüfung geht, wenn der 23-Jährige 1300 Euro drauf legt. Der Industriemechaniker war einverstanden, im März wurde der Führerschein in einem Schnellrestaurant übergeben: „Aber ich bin nicht einmal Auto gefahren.“

Stattdessen fuhr er zusammen mit Freunden zu einer Autovermietung am Flughafen, um einen BMW zu mieten. Als der Angeklagte dort seinen Führerschein vorlegte, wurde der sofort einkassiert. Es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass es sich offenbar um eine Fälschung handelte.

Der Freund bestritt zunächst, dass der Führerschein nicht echt war. Das „Reklamations-Verfahren“ verlief allerdings im Sande, von seinem Geld hat der 23-Jährige nichts wiedergesehen: „Ich bin bedroht worden.“ Nachdem er allerdings einräumte, geahnt zu haben, dass es sich um eine Fälschung handelte, ließ es der Richter bei der Geldstrafe. Die Ermittlungen gegen den Freund wurde inzwischen eingestellt.