Falschfahrer im Kö-Bogen-Tunnel

Ein Betrunkener hat einen heftigen Unfall in der Röhre verursacht. Die Polizei untersucht noch, wie der Mann dort hingelangt ist. Er selbst kann dazu keine brauchbaren Angaben machen.

Foto: Gerhard Berger

Düsseldorf. Ein Taxifahrer und ein Kunde aus München sind in der Nacht zum Samstag im Kö-Bogen-Tunnel erheblich verletzt worden, weil sie mit einem Falschfahrer zusammengeprallt sind. Der mutmaßliche Verursacher des Unfalls war im Nord-Süd-Tunnel von Süd (Berliner Allee) nach Nord (Kaiserstraße) unterwegs und konnte dem Taxi nicht mehr ausweichen. Die Airbags im Taxi lösten aus und verhinderten noch schwerere Verletzungen. Die beiden Opfer des Unfalls musste ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt werden.

Der 26-jährige Kaarster, der mutmaßlich für den Zusammenstoß verantwortlich ist und dabei nur leicht verletzt wurde, erscheint für die Polizei aus mehreren Gründen denkbar ungeeignet, etwas zu den Sekunden vor dem Aufprall zu berichten: Der Mann sei nicht ortskundig und außerdem alkoholisiert gewesen, teilte die Polizei mit. Ein „Alkoholvortest“ habe einen Wert von mehr als einem Promille ergeben, das Ergebnis der anschließend entnommenen Blutprobe steht noch aus.

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Geisterfahrer kollidiert mit Taxi
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Wer sich die Straßen vor dem Tunnel anschaut, bekommt eine Idee, wie das Ganze passiert sein könnte: Von der Kö führt die Blumenstraße über den Martin-Luther-Platz zur Berliner Allee. Auf der Straße gibt es drei Spuren. Die rechte führt nach rechts auf die Berliner Allee in Richtung Süden. Die mittlere geht in einer Linkskurve auf die Berliner Allee in Richtung Norden. Und die linke ist diejenige, die aus dem Kö-Bogen-Tunnel kommt und durch eine Kurve auf den Martin-Luther-Platz geht. Wer sich die Stelle im Dunkeln und einen alkoholisierten Fahrer vorstellt, kann nachvollziehen, dass sich dieser ganz links einsortiert hat und dann in der kleinen Kurve in den Tunnel gefahren ist. Da es zu diesem Zeitpunkt 3 Uhr war, dauerte es vermutlich, bis ihm ein Fahrzeug entgegenkam und er seinen Irrtum bemerkte.

Foto: Gerhard Berger

Den Kaarster erwarten noch mehr Vorwürfe. Er habe bei der Vernehmung angegeben, nur einen chinesischen Führerschein zu haben. Den habe er aber nicht vorzeigen können, deshalb bestehe der Verdacht, dass er ohne Fahrerlaubnis unterwegs war, heißt es im Polizeibericht.