Feiernde befürworten die Sperrung
Die Ratinger Straße war an diesem Wochenende zum zweiten Mal abends für Autos gesperrt. Die WZ hat sich umgehört.
Düsseldorf. Obwohl die Ratinger Straße an diesem Freitag das zweite Wochenende für Autos gesperrt bleibt, drängen sich die meisten Besucher weiterhin auf den Gehwegen. „Vielleicht sind vielen noch die umherfliegenden Flaschen im Gedächtnis“, vermutet Marina Piotrowski.
Die Bereichsleiterin aus dem Füchschen erinnert sich, wie auf der Straße liegende Flaschen oft zu Geschossen wurden, wenn Autos zu schnell drüberfuhren. Sie befürwortet das Verbot deswegen und geht davon aus, dass sich das Gedränge auf den Gehwegen im Laufe der Zeit entzerren wird.
Olaf Methner und Thomas Lutz sind regelmäßige Besucher der Ratinger Straße. Sie gehen davon aus, dass viele Autofahrer in der Vergangenheit ohnehin unnötigerweise durch die Straße gefahren sind. „Für die Gäste ist es nur stressig, wenn sie ständig auf die Autos aufpassen müssen. Die Leute können ihre Autos entweder zu Hause lassen oder in der näheren Umgebung parken“, sagt der 39-jährige Methner. „Außer einer erhöhten Unfallgefahr hat das Durchfahren hier doch sowieso nichts gebracht“, sagt Lutz.
Auch wenn die meisten Besucher die Sperrung befürworten — es gibt auch andere Meinungen: „Wenn viele Menschen auf der Straße sind, können die Autos sowieso nicht schnell fahren“, sagt Pascal Tilly. „Das hat sich sonst auch von ganz allein geregelt. Ich bin gegen Überregulierungen.“
Obwohl Taxis weiterhin über die Liefergasse in die Ratinger fahren können, drängen sie sich am Freitag auf dem Abschnitt der Ratinger Straße, zwischen Heinrich-Heine-Allee und Ratinger Mauer, der nicht für Autos gesperrt ist. Am Taxistand vor dem Schlösser Quartier Bohème steht Taxifahrerin Martina Bieberstein lange allein. „Ich finde die Sperrung sehr gut“, sagt die 46-Jährige.
„Für uns Taxifahrer ist es ohnehin oft schwer genug, hier durchzufahren. Wenn die anderen Autos wegbleiben, macht es uns die Arbeit leichter. Und der Schleichweg, über den ich jetzt fahren muss, ist auch kein besonders großer Umweg.“ Trotz des einsamen Taxis vor seinem Lokal ist auch Thomas Demske, stellvertretender Betriebsleiter im Quartier Bohème, „sehr positiv von der Regelung überrascht“, wie er sagt. „Es ist die perfekte Lösung“, sagt der 28-Jährige. „Außerdem ist der nächste Taxistand auch nicht so weit entfernt.“
Die Sperrung am Sonntag Mittag dagegen soll laut Oberbürgermeister Dirk Elbers in Zukunft wieder aufgehoben werden. „Ich halte es für völligen Unsinn, die Ratinger Straße am Sonntagmittag zu sperren“, sagte er während der Sommertour durch die Altstadt.