Schauspielhaus „Feminismus 2020“ – so wird das Programm zum Frauentag

Düsseldorf · Die Feierstunde findet am 8. März im Schauspielhaus statt. Gastrednerin ist Mithu Sanyal.

Elisabeth Wilfart (v.l.), Wilfried Schulz und Klaudia Zepuntke stellten das Programm zum Internationalen Frauentag 2020 vor.

Foto: C. Hötzendorfer

Mehr als 100 Jahre kämpfen Frauen in allen Teilen der Welt für ihre Rechte. Seit 1921 steht der 8. März ganz im Zeichen der Frauen. Ein Datum, das die Vereinten Nationen 1975 offiziell zum Internationalen Frauentag ernannten. 2015 richtete das Gleichstellungsbüro der Stadt Düsseldorf zum ersten Mal eine offizielle Feierstunde aus. „Mut zu Taten“ hieß die Matinee im Schauspielhaus. In den Folgejahren wechselten die Veranstaltungsorte, das Engagement blieb, das Interesse am Programm stieg kontinuierlich. „Die Karten waren immer so schnell ausverkauft, dass wir kaum Werbung machen mussten“, resümiert Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke bei der Programmvorstellung für den Internationalen Frauentag 2020. Für die Feier kehren die VeranstalterInnen nun wieder ins Schauspielhaus zurück.

Zur Podiumsdiskussion hat man die junge Generation eingeladen

Unter dem Motto „Feminismus 2020“ ist unter anderem die Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal mit einem Vortrag zu Gast.

Der Video-Kolumnist Tarik Tesfu arbeitet als Erzieher und sagt von sich selbst, er sei überzeugter Feminist. Er beteiligt sich an einer Podiumsdiskussion mit der Journalistin Hengameh Yaghoobifarah und DGB-Jugendreferentin Carissa Wagner. „Wir wollen auch rebellisch sein und haben deshalb ganz bewusst Vertreter der jungen Generation eingeladen“, erklärt Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Düsseldorf und fügt hinzu: „Ich finde es gut, wie die junge Generation für ihre Ideale kämpft.“ Das schließe, betont sie, auch die Rechte der Frauen mit ein. Denn es sei ja ein international begangener Frauentag, der deutlich mache, dass eine wahre Gleichstellung der Geschlechter weltweit noch längst nicht erreicht sei.

Gastgeber für die Feierstunde wird am 8. März das Schauspielhaus sein, dessen Intendant Wilfried Schulz zugibt: „Das Thema Gendergerechtigkeit spielt natürlich auch in unserer täglichen Arbeit eine wichtige Rolle.“ Als Beispiele nennt er die Fragen: „Wer darf was spielen und wie gehen wir mit Crossgender-Besetzungen um?“ Da würden die Diskussionen durchaus hitzig geführt, meint Schulz und gibt zu: „Für meinen Geschmack ist es manchmal zu aufgeregt“.

Als kulturellen Beitrag bringt das Schauspielhaus Auszüge aus dem seit einer Weile bereits fest im Programm laufenden Liederabend „Boys don’t cry and girls just want to have fun“ mit André Kaczmarczyk, Sebastian Tessenow und Frederik Tidén. „Ich habe vorsichtshalber bei den Veranstalterinnen nachgefragt, ob es okay ist, dass drei Männer auf der Bühne stehen werden?“, verrät Schulz augenzwinkernd. Worauf Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und die Gleichstellungsbeauftragte Elisabeth Wilfart gleichermaßen augenzwinkernd mit „Ja klar!“ antworten.

Ebenfalls zum Programm gehört das Format „60 Sekunden“, in dem alle Protagonistinnen und Protagonisten an diesem Tag eine Minute Zeit bekommen, ihre Sicht auf das Thema „Feminismus 2020“ darzustellen. Das können Wortbeiträge ebenso sein, wie künstlerische Darstellungen.

Parallel zur offiziellen Feierstunde am 8. März im Schauspielhaus, widmen sich viele weitere Veranstaltungen dem „Internationalen Frauentag“, darunter die Ausstellung Düsseldorfer Künstlerinnen „Paradiesboxes“ in der Galerie „Cabinett“, Gustav-Poensgen-Str. 59 (11 – 18 Uhr) und das Stadtmuseum, Berger Allee 2, mit Führungen auf den Spuren adliger Frauen in Düsseldorf, wie Anna von Kleve (13 bis 14.30 und 14.30 bis 16 Uhr).

Für die Feier „Feminismus 2020“ am 8. März im Schauspielhaus (Beginn: 10.30 Uhr) gibt es noch Restkarten. Anmeldung und weitere Infos unter frauentag@duesseldorf.de.

Das Gesamtprogramm zum Internationalen Frauentag 2020 ist als PDF abrufbar.