Fünf-Zentner-Fliegerbombe in Mörsenbroich entschärft
Düsseldorf. In Mörsenbroich ist am Dienstagmittag eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. 230 Menschen mussten in einem Radius von 250 Metern um die Fundstelle auf dem Baugelände der ehemaligen Reitzenstein-Kaserne ihre Wohnungen verlassen.
Im Radius von 500 Metern durfte sich niemand mehr im Freien aufhalten - betroffen davon waren rund 2500 Menschen, darunter ein DRK-Altenheim, eine Kita, die Kirche Jesu Christi am Mörsenbroicher Weg und mehrere Schulen. Die Buslinie 733 konnte längere Zeit nicht durch das betroffene Gebiet fahren.
Bauarbeiter Peter Werner war am Montagmittag bei Ausschachtungen auf die britische Fliegerbombe gestoßen - im wahrsten Sinne des Wortes. "Es war nicht meine erste", sagte er nach der Entschärfung ganz entspannt. Sofort wurden die Experten des Kampfmittelräumdienstes angefordert. Der Krisenstab der Stadt kam noch am Abend zusammen.
Die betroffenen Anwohner wurden durch Zettel an den Haustüren und über die Presse informiert. Sie konnten sich während der Entschärfung in der Heinrich-Heine-Gesamtschule an der Graf-Recke-Straße aufhalten, wo es Getränke und ein kaltes Buffet gab. Wohl wegen der Zeit und des schönen Wetters nahmen allerdings nur vier Menschen dieses Angebot wahr.
Ab dem Morgen waren Hilfsorganisationen und der Ordnungsdienst in der Sperrzone unterwegs, um Anwohner zu informieren und zu kontrollieren, dass niemand den Gefahrenbereich mehr betritt. Doch als Frank Höpp vom Kampfmittelräumdienst kurz vor 13 Uhr mit der Entschärfung beginnen wollte, sichteten die Mitarbeiter dann doch noch Menschen in einem Kleingarten an der Lenaustraße. So verzögerten sich die Arbeiten um rund eine halbe Stunde.
Mit einer Maschine und per Fernsteuerung drehte Frank Höpp unter Videobeobachtung dann langsam denn Zünder aus der Bombe - mit etwa 150 Metern Sicherheitsabstand. "Alles verlief gut", sagte er im Anschluss zur WZ. Kurz vor 14 Uhr gab es Entwarnung: Autos konnten wieder durch das Viertel rollen, die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren.
Sie haben ohnehin schon Übung in Sachen Bombenfunde: Allein in dem Gebiet direkt rund um die Graf-Recke-Straße war es laut Feuerwehr bereits die zehnte Entschärfung.