Gasexplosion in Düsseldorf: „Lebenslang ist ein gerechtes Urteil“
Tränen und Erleichterung nach der Entscheidung des Duisburger Landgerichts
Düsseldorf. Die Tränen in Saal 201 des Duisburger Landgerichts flossen nach der Urteilsverkündung reichlich. Die einen weinten aus Erleichterung, weil das Kapitel Krahestraße elf Jahre nach der Explosion vorerst ein Ende genommen hat. Bei anderen kamen die Erinnerung an die schlimmste Gasexplosion der Nachkriegsgeschichte in Düsseldorf wieder hoch.
Heinz Stern, dessen Ehefrau damals ums Leben gekommen war, zeigte sich trotz seiner Trauer erleichtert: "Das war die Entscheidung, die wir von Anfang an gewollt haben. Jetzt kann ich nur hoffen, dass endlich ein Schlussstrich gezogen werden kann."
Der Einzige, den die Entscheidung scheinbar kalt ließ, war der Angeklagte: Regungslos und mit gefalteten Händen nahm Nieder das Urteil entgegen. Auch die deutlichen Worte des Vorsitzenden Richters Wolfgang Ramacher schienen keine Regung zu wecken. "Seine Beweggründe, die Mieter zu beseitigen, waren abscheulich, unehrenhaft und sittlich verwerflich." Menschenverachtung und Zynismus - das sei offenbar das Gedankengut, in dem sich Nieder und Schmitz damals bewegt hätten.
Ein Versprechen konnte der Vorsitzende den Angehörigen nicht machen: "Ihren Wunsch, dass das Verfahren jetzt beendet ist, kann ich nicht erfüllen." Denn auch diesmal hat Nieder die Möglichkeit, Revision vor dem BGH einzulegen.