Gebühren Worauf sich die Düsseldorfer 2019 einstellen müssen
Düsseldorf · Die Müllabfuhr wird günstiger, Abwasser und Bestattungen bleiben stabil. Ansonsten aber steigen viele Preise und Gebühren an – für Bus und Bahn, Gas und ganz besonders für Leistungen des Standesamtes.
Jahr für Jahr nehmen öffentliche und private Unternehmen oder Dienststellen „Anpassungen“ bei Preisen und Gebühren vor. Fast immer heißt das: Sie werden erhöht. Das gilt auch in Düsseldorf – allerdings sind die bislang bekannten Veränderungen insgesamt relativ moderat.
ÖPNV Die Rheinbahn gestaltet ihre Fahrpreise nicht selbständig, sondern übernimmt sie vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Und der sattelt 2019 quer durch das Ticket-Angebot im Schnitt wieder einmal 1,9 Prozent drauf. Das Einzelticket (PreisstufeA1, A2) kostet jetzt 2,80 Euro (plus zehn Cent) für Erwachsene, für Kindern 1,70 Euro (1,60). Preisstufe B wird 20, Stufe C 30 und Stufe D 40 Cent teurer (nur für Erwachsene). Auch für alle Dauerkarten (Ticket 1000, Ticket 2000 etc.) müssen die Kunden etwas mehr bezahlen.
Neu eingeführt wird ein „Kurzzeit-Ticket“, das für mehrere Fahrten vier Stunden lang gilt (Preisstufe A1 und A2) und 4,20 Euro kostet.
Energie Die Stadtwerke erhöhen ihre Tarife für Erdgas, der Preis für eine Kilowattstunde steigt um 0,42 Cent brutto. Kunden mit einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 11 500 kWh müssen jetzt im Monat etwa vier Euro mehr bezahlen. Beim Strom wurde noch keine Preiserhöhung angekündigt, Experten rechnen jedoch bundesweit mit einem Anstieg im Laufe des Jahres.
Abfälle Die Gebühr für die (graue) Restmülltonne sinkt 2019 im Durchschnitt um 2,8 Prozent. Für eine 120-Liter-Restmülltonne im Vollservice sind 471,60 statt 486 Euro im Jahr zu bezahlen. Die Biotonne wird im Teilservice komplett gebührenfrei. Nur für den Vollservice – bei dem die Awista die Tonne vom Standplatz abholt und wieder zurückbringt – wird weiterhin ein Zuschlag erhoben. Bei der 120 Liter-Biotonne sind dies 30,53 Euro.
Im Laufe des zweiten Halbjahres soll die blaue Tonne fürs Altpapier möglichst flächendeckend eingeführt werden – wo immer das ohne größere Investitionen für die Hauseigentümer möglich ist. Dafür fällt die Bündelsammlung weg. Damit sollen, um die Stadtsauberkeit zu verbessern, möglichst viele der großen Papiercontainer abgezogen werden können.
Straßenreinigung: Hier steigen die Gebühren leicht an, nämlich durchschnittlich um 1,4 Prozent.
Bestattungen: Die Friedhofsgebühren bleiben angesichts des erwarteten stabilen Gebührenaufkommen auch trotz der allgemeinen Kostensteigerung unverändert bestehen. Auch beim Krematorium wird die Einäscherungsgebühr nicht erhöht.
Abwasser: Die Gebührensätze bleiben im neuen Jahr gemäß Ratsbeschluss stabil.
Handwerker-Parken Die Gebühr für einen Handwerkerparkausweis jedoch verdoppelt sich von 50 auf 100 Euro. Damit kann ein Fahrzeug in Düsseldorf werktags von 7 Uhr bis 20 Uhr im eingeschränkten Halteverbot, gebührenfrei an Parkscheinautomaten, in Bewohnerparkgebieten sowie in Bereichen mit Parkscheibenregelung abgestellt werden.
Standesamt: Jahrelang blieben die Gebühren gleich, dafür schlägt die Stadt jetzt zu: Um ein „angemessenes Verhältnis zwischen Gebühr und Leistung zu schaffen“ (so heißt es in der Vorlage des Amtes für Einwohnerwesen) müssen die Bürger durch die Bank mehr bezahlen. Die Aufschläge für einzelne Leistungen liegen fast nie unter 50, bisweilen aber bei mehr als 200 Prozent. Ein paar Beispiele: Die „Prüfung der Ehevoraussetzungen bei der Anmeldung der Eheschließung“ kostet bislang 40 Euro, fortan sind es 60; übernimmt ein anderes Standesamt die Eheschließung geht es ebenfalls von 40 auf 60 Euro rauf. Wer außerhalb der normalen Öffnungszeiten heiraten will, muss dafür nun 150 Euro berappen, bisher waren es 66. Auch die Ausstellung von Bescheinigungen und Urkunden wird für die Bürger deutlich teurer.