Gericht genehmigt Verkaufssonntag
Verdi-Eilanträge für den 3. Dezember sind unzulässig. Handel rechnet mit Umsatzplus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Einzelhandel, Polizei, Rheinbahn und Stadt geben sich gut gerüstet für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft und den damit verbundenen Besucherandrang in der City. Vor allem Rainer Gallus, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein-Westfalen Rheinland ist sehr zuversichtlich und erklärt: „Die gute Arbeitsmarktlage und reale Lohnzuwächse sorgen für ausgesprochene Kauflaune.“
Freude herrscht zunächst auch bei den Einzelhändlern und Werbegemeinschaften in den Stadtteilen. Die Eilanträge der Gewerkschaft Verdi gegen die geplanten Sonntagsöffnungen am 3. Dezember in Bilk/Unterbilk, Derendorf/Pempelfort und Oberkassel hat das Verwaltungsgericht gestern als unzulässig abgelehnt. Begründung: „Die Anträge stellten sich als rechtsmissbräuchliche Inanspruchnahme einstweiligen Rechtsschutzes dar.“ Konkret: Verdi habe die Eilanträge erst am 17. November gestellt, die Genehmigung der verkaufsoffenen Sonntage durch die Stadt datiere aber bereits vom 15. Februar 2017.
Die Eilanträge gegen die Sonntagsöffnung in Benrath und Kaiserswerth hatte Verdi zuvor bereits zurückgezogen. Die Gewerkschaft kündigte jedoch an, gegen die gestrigen Beschlüsse beim Oberverwaltungsgericht Münster Beschwerde einlegen zu wollen. Offen ist auch noch der Eilantrag Verdis gegen die Sonntagsöffnung in der Innenstadt am 10. Dezember, was für Rainer Gallus „sehr unbefriedigend“ ist.
Dennoch geht er optimistisch davon aus, dass der Düsseldorfer Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft, es umfasst die Monate November und Dezember, einen Umsatz von 913 Millionen Euro erzielen wird — drei Prozent mehr als im Vorjahr. Eine Grundlage für seine Prognose ist dabei auch das Ergebnis der FOM-Weihnachtsumfrage (Hochschule für Ökonomie & Management in München). Sie hat ergeben, dass die Düsseldorfer durchschnittlich in diesem Jahr 511 Euro für die Bescherung ihrer Lieben ausgeben werden. Das sind zwar 25 Euro weniger als 2016, aber der Betrag liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt in Höhe von 465 Euro. Das Institut hat dazu mehr als 3250 Interviews geführt.
Die Kunden lassen sich beim Kauf der Geschenke oft von Freunden und Bekannten inspirieren oder im Internet. Erfreut ist Rainer Gallus deshalb über eine weitere Erkenntnis der Umfrage: „Jeder zweite Düsseldorfer lässt sich im Fachgeschäft beraten.“ Auch die Trends bei den Geschenken scheinen klar: An Nummer Eins stehen die Gutscheine. Ansonsten dürfen sich viele über Kosmetik, Bücher, Eintrittskarten, Schmuck und natürlich die Kinder über Spielzeug auf dem Gabentisch vorfreuen.
Der Heiligabend fällt auf den vierten Advent. Die Zeit rennt scheinbar davon. Rainer Gallus rät deshalb, die Einkäufe in den ersten beiden Dezemberwochen zu erledigen. Doch die Umfrage belegt: Die Düsseldorfer zieht es besonders in der letzten Woche vor Weihnachten in die Geschäfte.
Ob in Uniform oder Zivil, die Polizei verspricht eine große Präsenz auf den Märkten und in der Innenstadt zur Weihnachtszeit. Sprecher André Hartwich spricht von günstigeren Bedingungen in diesem Jahr; nach dem Umzug der Altstadtwache sei man am neuen Standort Heine-Allee 1 besser aufgestellt. Hier sind nun auch die Kradfahrer stationiert, die zuvor aus Oberkassel in die City fahren mussten. Hartwig erklärte, dass die Zahl der Taschendiebstähle auf den Märkten dank der aufmerksamen Kollegen zurückgegangen sei. Dennoch appellierte er zur Vorsicht und Aufmerksamkeit gerade in vollen Kneipen. Er bat darum, die Beamten auf der Straße bei Problemen „als Freund und Helfer“ anzusprechen. Und möglichst nicht nach 11 Uhr mit dem Auto in die Stadt zu fahren, dann seien die Parkhäuser voll.
Die Rheinbahn wird bis zum Ende des Weihnachtsmarktes am 30. Dezember mehr Züge im dichteren Takt anbieten. Damit niemand seine Einkäufe kreuz und quer durch die Stadt schleppen muss, steht hinter dem ehemaligen Carschhaus wieder der Gepäckbus.