Flingern Givebox am Hermannplatz abgebrannt

Zum zweiten Mal hat es an dem Standort gebrannt. Einen neuen Schrank wird es erst einmal nicht geben.

Diese Givebox gibt es nicht mehr.

Diese Givebox gibt es nicht mehr.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben Unbekannte die Givebox am Hermannplatz in Flingern angezündet. Ein Foto, das die ehrenamtlichen Betreuer des Tauschschrankes auf Facebook gepostet haben, zeigt ein Bild der Zerstörung: Nur noch einige verkohlte Stangen, Holzlatten und Bretter liegen auf dem Platz, an dem einst der bunt angemalte Holzschrank stand.

Am Freitagvormittag räumten die Ehrenamtlichen diese Reste weg. „Uns war von vorne herein bewusst, dass Dinge, die wir im öffentlichen Raum platzieren, auch zur Zielscheibe werden können“, sagt Eva Lamberty, die schon den ersten Schrank in Flingern im Jahr 2011 mit aufgebaut hat. „Das Projekt Givebox hat uns gezeigt, dass es viele großartige Menschen da draußen gibt, die anpacken und helfen.“ Aber natürlich gebe es auch Kritiker: „Offensichtlich hat die Givebox Welten aufeinander prallen lassen und auch diesen Umstand müssen wir akzeptieren.“ Einen neuen Tauschschrank werde es vermutlich nicht geben. „Wenn jemand dazu Lust hat unterstützen wir denjenigen gerne, aber wir werden nicht selbst aktiv werden“, sagt Lamberty.

Der Brand ist nicht der erste dieser Art in Flingern. Bereits im Jahr 2013 wurde an gleicher Stelle gezündelt. Auch damals brannte die Box komplett nieder, eine neue wurde aber schon im September des gleichen Jahres eingeweiht. Bis Mitte 2015 lief dort soweit alles rund. Dann jedoch nahmen die Probleme Überhand. Immer mehr Sperrmüll wurde neben dem Schrank abgelegt, der Hermannplatz drohte zu vermüllen. Anwohner hatten zudem abgelaufene Medikamente, Alkohol und Messer in der Box gefunden.

Eva Lamberty lud daraufhin Anwohner und Nutzer des Tauschschrankes zu einem offenen Dialog ein. Ein Konsens wurde damals recht schnell gefunden: Auch wenn viele der Anwohner sich über den Schrank geärgert haben — die meisten wollten dann doch, dass er bleibt. „Eigentlich ist die Stimmung positiv“, fasste Eva Lamberty das Ergebnis des Meinungsaustausches zusammen.

Zusammen mit Daniela Zakel, die schon an anderen Giveboxen im Stadtgebiet mitgewirkt hat, wollten Lamberty und die anderen Ehrenamtlichen aktiver als zuvor um Unterstützer werben, die den Müll abtransportieren und in der Box regelmäßig ausmisten können. Zwei bis drei Unterstützerinnen hätten seitdem immer ein wachsames Auge auf den bunt angemalten Schrank gehabt und dort regelmäßig nach dem Rechten gesehen.

Lamberty bittet darum, Tauschwaren nun nicht mehr zum Hermannplatz zu bringen. „Das würde nur im Müll landen“, sagt sie.