Grafenberg: Jetzt gibt es erstmals einen Fortuna-Renntag

Spieler, Trainer und Offizielle stellen am Sonntag die Pferde im Führring vor.

Düsseldorf. Zum Jahreswechsel wusste der Düsseldorfer Reiter- und Rennverein nicht, wie es weitergehen sollte. Die Landesregierung hatte den Rennvereinen die Ausschüttung aus „Spiel 77“ gestrichen — für den Düsseldorfer Verein ein Minus von 130.000 Euro im Jahr. Jetzt hat die Landesregierung zurückgerudert: Es gibt zwar mit 100.000 Euro etwas weniger Geld, aber es gibt welches. der zweite Lichtblick: Anlässlich des Stadtjubiläums startet am Sonntag die Rennsaison gleich mit einem Paukenschlag — dem ersten Fortuna-Renntag der Geschichte.

Neun Rennen stehen ab 13 Uhr auf dem Programm, und beim Hauptrennen um 16.30 Uhr werden Fortuna-Spieler, Trainer und Offizielle die Patenschaft für jeweils ein Pferd übernehmen. Sie werden es im Führring vorstellen und im Fall des Sieges auch die Siegerehrung übernehmen. „Damit beschreitet unser Verein Neuland“, sagt Fortuna-Vorsitzender Peter Frymuth.

Ein wichtiges Bindeglied gibt es zwischen Traditionsverein I (dem 1844 gegründeten Rennverein) und Traditionsverein II (der 1895 gegründeten Fortuna) — neben dem Sport: Pferdenarr Albrecht Woeste, bis 2009 Aufsichtratsvorsitzender der Henkelwerke, ist in den Aufsichtsräten beider Vereine.

Weil das erste Rennwochenende für die Fortuna ausnahmsweise spielfrei ist, wurde man sich schnell handelseinig. „In den Jahren 2004/2005, als es uns sportlich nicht gutging, haben wir begonnen, die Kooperation mit anderen Vereinen zu intensivieren“, sagt Frymuth. Und jetzt, wo Fortuna wieder an der Spitze ist, sei es eine Verpflichtung, von der wiedergewonnenen Strahlkraft etwas abzugeben.

Und so kann man am Sonntag Autogramme von sechs Bundesligaspielern erhaschen, es gibt Fortuna-Trikots und wer einen Fortuna-Ausweis hat, kommt für 95 Cent auf die Rennbahn. Alle anderen zahlen acht Euro — inklusive Wettgutschein. Das Vip-Zelt fehlt aber diesmal: Das wurde abgebaut, denn bis Ende Mai soll an dieser Stelle ein festes (Holz-)Haus stehen. Die Baugenehmigung kam am Dienstag.

So wird es bis zum 93. „German 1000 Guineas“ am 2. Juni auf der Rennbahn etwas provisorisch zugehen. Vier Renntage stehen bis dahin an, am Sonntag, am 14. April am 1. und 15. Mai. Insgesamt zwölf Renntage gibt es in dieser Saison, Höhepunkt ist der Preis der Diana am 4. August.